Zur Belebung unseres Stadtkerns müssen wir alle Register ziehen, Standortprobleme möglichst umfassend beleuchten, Beteiligte mit einbeziehen und selbstredend auch auf externen Sachverstand zurückgreifen. Insofern war die Beteiligung am durch die Landesregierung geförderten Programm „Innenstadtberater“ der IHK folgerichtig. Das Format der Zusammenarbeit mit Vor-Ort-Befragungen, einer Analyse der örtlichen Betriebe und der Bearbeitung in einem kompetent zusammengesetzten Lenkungskreis waren geeignete Elemente einer sachdienlichen Befassung mit der Problematik.

Hauptstraße mit Geschäften | Foto: Dr. Clemens Kriesel

Bestehende und größtenteils bereits bekannte Defizite der örtlichen Handelsstruktur sowie Herausforderungen für Gewerbe und Gastronomie wurden benannt; genauso wie Ansätze für eine Aufwertung des Stadtkerns zusammengetragen wurden. Jedoch hat die Beratung selbst auch zu einer kritischen Betrachtung innerhalb des Gremiums wie auch innerhalb unserer Fraktion geführt. Sowohl das Problem der Leerstände bzw. der Entwicklung von Gewerbeflächen war unterrepräsentiert. Ebenso hat unserer Auffassung nach die Passanten-Befragung am Donnerstag Vormittag, dem Markttag, die statistische Unterfütterung der Beratung verzerrt. Abgesehen von bestimmten Zeiten leidet die Hauptstraße offenkundig unter einem Mangel an Kundenfrequenz. Während digitale Angebote und Stadtmarketing gemäß der Ergebnisse der Beratung natürlich von Bedeutung sind, müssen wir unseren Fokus als Stadtverwaltung und Gemeinderat jetzt stark auf alle Faktoren legen, die sich in öffentlicher Zuständigkeit befinden. Für uns sind dies gestalterische Elemente zur Steigerung der Aufenthaltsqualität, eine unserer Bevölkerungs- und Kundenstruktur angepasste Verkehrsführung sowie eine intensivere Vernetzung von Gewerbe, Mietinteressenten, Gebäudeeigentümern und städtischer Wirtschaftsförderung. Konkrete Entwicklungen der letzten Zeit bestätigen uns in dieser Notwendigkeit.

Während wir zwar die Rahmenbedingungen beeinflussen können, leben Stadtbild und Attraktivität unseres Ortskerns natürlich maßgeblich von einer möglichst vielfältigen und hochwertigen Ansammlung von Geschäften. In der Verfolgung dieses Ziels haben wir uns vom Projekt Innenstadtberatung mehr Expertise bzw. Impulse von außen erhofft, sind aber gleichwohl motiviert, auch weiterhin an überörtlichen Projekten zur Aufwertung des Stadtkerns mitzuarbeiten und möglichst davon zu partizipieren. Unablässig appellieren wir an die Bevölkerung, Ihre Einkäufe vor Ort zu tätigen, an die Eigentümer, unter eigenen Investitionen in die Räumlichkeiten nachhaltige und möglichst langfristige Mietverhältnisse anzustreben und an mögliche interessierte Gewerbetreibende, Kraft und Ausdauer aufzubringen, um unsere Stadt mit einem attraktiven Angebot zu bereichern. Allen Am Projekt Beteiligten danken wir für Ihre Zeit und Ihr Engagement und nehmen den Zwischenbericht zur Kenntnis.