CDU Stadtverband Walldorf

Astor-Stiftung wird Träger des neuen Pflegeheims

Stiftungsrat folgt dem Wunsch der Stadt

Artikel in der Walldorfer Rundschau Nr. 30 2022 auf Seite 3.

Die Walldorfer Rundschau Nr. 30 2022 | Foto: Dr. Clemens KrieselDie Walldorfer Rundschau Nr. 30 2022 | Foto: Dr. Clemens Kriesel

Die Stadt Walldorf plant den Bau eines  neuen Pflegeheims, das im dritten Ab- schnitt des Neubaugebiets Walldorf-Süd  entstehen soll. Träger wird, wie schon  beim bestehenden Pflegezentrum Astor- Stift, die Astor-Stiftung sein. Das hat der  Astor-Stiftungsrat in seiner jüngsten Sit- zung beschlossen. Das Gremium folgte  damit dem Wunsch der Stadt, die selbst  als Bauherr auftreten wird. Der Gemein- derat hatte bereits im April entschieden,  dass die neue Einrichtung mit 100 Pfle- geplätzen, Demenzstation und Kurzzeit- pflege unmittelbar am Astoria-Kreisel  gebaut werden soll. Wie der Erste Beigeordnete Otto Stein- mann in der Sitzung des Stiftungsrats er- läuterte, kann das vorhandene Pflegezen- trum, das im Januar 1999 eröffnet wurde,  nach den neuen Vorgaben durch die Lan- desheimbauverordnung mit künftig 58  Betten – statt aktuell noch 70 stationären  Plätzen – den bestehenden Bedarf nicht  mehr decken. Darüber hinaus werde ein  größeres Haus allein deshalb wirtschaftli- cher betrieben werden können, weil sich  die Fix- und Overheadkosten wieder auf  mehr Pflegebetten verteilen. Laut Stein- mann wird Walldorf nach der Kreispfle- geplanung bis zum Jahr 2027 ein Bedarf  von knapp 170 stationären Pflegeplätzen  zugestanden. Die Bevölkerungsentwick- lung in Baden-Württemberg sehe bei den  über 85-jährigen in den nächsten zehn bis  15 Jahren eine Zunahme von mehr als 40  Prozent vor, so dass dringender Bedarf be- stehe, hier zu reagieren. Die Verwaltung hatte bereits im April  gegenüber dem Gemeinderat deutlich  gemacht, dass es zahlreiche Gründe gibt,  die für die Trägerschaft durch die Stiftung  sprechen. Dadurch bleibe die Nähe zur  Stadt bestehen und es sei gewährleistet,  dass das Thema Pflegebedürftigkeit als  wichtiges Thema der kommunalen Da- seinsvorsorge verstanden wird, so Otto   Steinmann. Weiter behielten Stadt und  Stiftung direkte Gestaltungsmöglichkei- ten sowie Einfluss auf die Konzeption  und die Philosophie des Hauses. Auch die  Pflegesatzverhandlungen lägen weiterhin  in der Zuständigkeit des Stiftungsrats. Vor  diesem Hintergrund sprach sich der Ge- meinderat dafür aus, den Stiftungsrat zu  bitten, die Trägerschaft zu übernehmen. Stiftungsrat Dr. Gerhard Baldes (CDU)  stimmte der Übernahme der Träger- schaft zu. Für Stiftungsrätin Dr. Andrea  Schröder-Ritzrau (SPD) kann die Trä- gerschaft nur in kommunaler Hand lie- gen, damit ein gleich gutes Angebot für  alle Menschen, die Pflegebedarf haben,  tatsächlich auch gewährleistet sei. Stif- tungsrätin Anja Rosker (FDP) bekräftig- te, es sei wichtig, dass die Verantwortung  auch zukünftig bei der Astor-Stiftung  und der Stadt liege, um Einfluss darauf   zu haben, dass weder eine Zwei-Klassen- Gesellschaft noch ein Konkurrenzkampf  entstehe. Stiftungsrat Heinz Merklinger  signalisierte ebenfalls Zustimmung, bat  jedoch um Einbindung des Kuratoriums  Deutsche Altershilfe in den Planungs- prozess. Stiftungsrat Wilfried Weisbrod  (Grüne) hätte sich durchaus die Übertra- gung der Trägerschaft an einen Dritten  vorstellen können. Von einer Einbindung  des Kuratoriums Deutscher Altershilfe  riet er dagegen ab.  Abschließend stimmte der Astor-Stif- tungsrat bei einer Enthaltung der Über- tragung der Betriebsträgerschaft zu. Die  Verwaltung sagte zu, zeitnah nach der  Sommerpause 2022 mit dem Entwurf  eines Raumprogramms in die entspre- chenden Gremien zu gehen, damit das  unbedingt notwendige Projekt zeitnah  weiterentwickelt werden kann.