CDU Stadtverband Walldorf

Radverkehrskonzept Walldorf

Durch den Gemeinderat einstimmig beschlossen | Gesamtkonzept hat alle städtische Ebenen im Blick

Artikel in der Walldorfer Rundschau 2022 Nr. 24 auf Seite 5 und 6.

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In der öffentlichen Sitzung des Gemein- derats am 31. Mai wurde von Uwe Petry  vom Planungsbüro VAR+ der Entwurf  zum Radverkehrskonzept im Detail  vorgestellt. Er ging dabei auf die Poten- tiale der Stadt ein, die er aufgrund der  Topographie „optimal für den Rund- verkehr“ sieht. Der Gemeinderat hatte danach über den  Abschlussbericht, den klassifizierten  Netzentwurf, die Radstrategie Walldorf  „10 plus 10 Punkte Programm“ sowie das  Maßnahmenkataster unter Würdigung  der eingegangenen Anregungen aus der  Öffentlichkeits- und Behördenbeteili- gung entsprechend der vorliegenden Ab- wägungstabelle zu beschließen. Für Stadtrat Christian Winnes (CDU)  zeigt das Radverkehrskonzept einige  Schwachstellen und Verbesserungs-Po-  tentiale für das Radfahren in Walldorf  auf. Es sei maßgebend, zeitnah und ziel- gerichtet die Umsetzung anzugehen. Das  ausgearbeitete Maßnahmenkataster zeige  einen Leitfaden auf, an dem man sich  orientieren sollte. Kleine und unkompli- zierte Maßnahmen sollten nun schnellst- möglich umgesetzt werden. Stadträtin Dr. Schröder-Ritzrau (SPD)  sah „wieder einen Schritt in Richtung  klimagerechte und gesunde Mobilität“.  Die vorgestellte Radstrategie halte man  für zielführend. Das erarbeitete Maßnah- menpaket werde die Stadt nun die nächs- ten Jahre beschäftigen. Eine ausgewogene  Priorisierung sei der SPD-Fraktion sehr  wichtig. Markierungsarbeiten auf ge- meindeeigenen Straßen als Sofortmaß- nahmen seien für die Bürgerinnen und  Bürger sichtbar und erfahrbar. Den vor- geschlagenen Arbeitskreis Nahmobilität   befürworte man, damit Rad- und Fuß- verkehr gemeinsam gedacht und disku- tiert werden. Für Stadtrat Manfred Wolf (Bündnis 90/ Die Grünen) zeigen die vorgeschlagenen  Maßnahmen, dass der Mobilitätswandel  nur gelinge, wenn dieser „wirklich erfah- ren werden kann“. Die Chance, attraktive  und schnelle Verbindungen zu schaffen,  um Pendlerverkehre zu verlagern, müs- se nun genutzt werden. Die wichtigsten  Sofort-Maßnahmen seien für die Grü- nen die Ausgestaltung der Kurpfalzstraße  zur Fahrradstraße, die Kreisverkehre si- cher und fahrradgerecht umzugestalten,  Radabstellplätze im gesamten Stadtgebiet  neu zu schaffen und alte durch neue zu  ersetzen sowie die Fahrradpiktogramme  auf den Fahrbahnen deutlich zu machen. Stadträtin Dagmar Criegee (FDP) sah  in ihrer Stellungnahme das Radver-


kehrskonzept und den Fußwegecheck  im Zusammenhang mit dem Mobilitäts- konzept. In Bezug auf die Schwetzinger  Straße könne man schon jetzt die in der  Vorlage herausgestellten Piktogramme  auf der Straße umsetzen. Eine weitere  kurzfristig zu verwirklichende Idee sei   für die FDP, die Kurpfalzstraße als Fahr- radstraße auszuweisen. Weiter wolle man  anregen, dass bei der konkreten Planung  die Anwohner in die Umsetzung mit ein- bezogen werden und man befürworte die  „Erarbeitung einer Priorisierungsliste  mit Hilfe eines Arbeitskreises Nahmo-  bilität, in welchem sowohl der Rad-, als  auch der Fußverkehr berücksichtigt und  weitergeplant werden sollen“. Der Gemeinderat stimmte einstimmig  für die Beschlussvorlage.  Radverkehrskonzept Walldorf Gesamtkonzept hat alle städtische Ebenen im Blick Das Radverkehrskonzept setzt sich zu- sammen aus der klassifizierten Netz- konzeption, der Radstrategie Wall- dorf „10 plus 10 Punkte Programm“,  dem Maßnahmenkataster und dem  Abschlussbericht. Diese Bestandteile  werden auf der Homepage der Stadt  Walldorf unter der Rubrik Radverkehr  veröffentlicht. Das Gesamtkonzept hat dabei alle städti- schen Ebenen des Radverkehrs im Blick  – von der Pendlermobilität über den  Freizeitverkehr bis hin zur Nahversor- gung mit dem Fahrrad. Die Radstrategie  Walldorf „10 plus 10 Punkte Programm“  dient dabei als eine Art Leitfaden, der  es erlaubt für regelmäßig und wieder- kehrende Fragestellungen bezüglich des  Radverkehrs mit Walldorf-spezifischen  Antworten einheitlich und grundsätzlich  zu beantworten. Ein wesentlicher Beitrag zum Gelin- gen der Erstellung des Konzeptes war  eine umfangreiche Öffentlichkeits- und  Behördenbeteiligung im Sommer und  Herbst 2021. Am 29. September 2021  fand hierzu in der Astoria-Halle eine  öffentliche Informationsveranstaltung  statt, bei der rund 45 Interessierte teil- genommen hatten. Bei dieser bestand  die Gelegenheit mit Vertretern der  Stadtverwaltung und dem Planungs- büro an verschiedenen Thementischen  in Kleingruppen über besondere Ge- fahrenstellen, Ad-hoc-Maßnahmen als  Lösungsansätze, die Netzkonzeption  und die Radstrategie intensiv zu disku- tieren und Gefahrenstellen konkret zu  benennen. Die alltäglichen Erfahrungen der Rad- fahrenden in Walldorf dienten als wichti- ge Grundlage zur weiteren Verfeinerung  des Netzentwurfs, der Radstrategie und  für die Schwerpunktsetzung der Maß- nahmenplanung. So konnten notwen- dige Handlungserfordernisse nochmals  aufgezeigt und verdeutlicht werden. Ins- besondere die Führungen des Radver- kehrs im Mischverkehr bzw. die Radwe- geausweisung, die Radverkehrsführung  an bestehenden Kreisverkehren und der  Einsatz von Fahrradstraßen waren häufig  genannte Themen, die es in besonderer   Weise bei der Entwicklung der Maßnah- menvorschläge zu beachten galt. In enger Abstimmung mit der Stadt wur- de durch das Planungsbüro Verkehrsal- ternativen Radfahren und Zufußgehen  (VAR+) aus Darmstadt für jedes Teil- segment der Netzkonzeption ein Maß- nahmenvorschlag entwickelt. Insgesamt  wurden durch diese flächendeckende  Vorgehensweise in der Maßnahmenent- wicklung mehr als 200 Einzelvorschläge  erarbeitet, die in einem Maßnahmenka- taster zusammengefasst sind. Dabei war es Zielsetzung der Maßnah- menplanung, das in der Netzkonzeption  dargestellte Radverkehrsnetz flächenhaft  sichtbar und erlebbar zu machen. Ent- sprechend der Radstrategie soll inner- orts auf den Mischverkehrsflächen mit  Hilfe von Piktogrammketten die Rad- verkehrsführung einheitlich visualisiert  werden. Außerorts sind insbesondere auf  den Pendlerrouten kontinuierliche Füh- rungsformen über Markierungen von  Leit- und Begrenzungslinien vorgeschla- gen. Ein erstes, wesentliches Signal für die  fahrradfreundlichen Veränderungen  im Stadtgebiet soll die Umwidmung der  Kurpfalzstraße zur ersten Fahrradstraße  Walldorfs darstellen. Diese Umgestaltung  soll zügig angegangen werden. Durch die Rückmeldungen aus der Be- teiligung wurde insbesondere an den  Kreisverkehren am Nahversorgungszen- trum, dem Mühlwegkreisel und am Im- pexkreisel ein großes Konfliktpotenzial  deutlich, sodass für diese Bereiche eine  vertiefte Detailplanung erstellt wurde.  Im Rahmen der Umsetzungsplanung  werden auch noch Behörden des Rhein- Neckar-Kreises und andere betroffene  Behörden zu beteiligen sein. Auch der  Verbesserung der radverkehrlichen Er- schließung des Industriegebiets wurde  vor dem Hintergrund der Anregungen  aus der Onlinebeteiligung zum Mobili- tätspakt Walldorf-Wiesloch sowie aus der  Beteiligungsphase eine große Bedeutung  in der Maßnahmenplanung beigemessen. Angesichts des Umfang des Maßnah- menbündels können natürlich nicht alle  Maßnahmenvorschläge des Konzepts  sofort eins-zu-eins umgesetzt werden.   Dennoch stellt das Konzept mit der Rad- strategie Walldorf eine wichtige Leitlinie  und Richtschnur auf dem Weg zur fahr- radfreundlichen Stadt Walldorf dar. Mit  dem Radverkehrskonzept wurde damit  eine umfangreiche und bedarfsgerechte  Grundlage für eine nachhaltige Entwick- lung einer verbesserten Radverkehrsin- frastruktur in Walldorf geschaffen, die  Schritt für Schritt umgesetzt werden soll. Um diese Entwicklung zu versteti- gen wird ein öffentlicher „Arbeitskreis  Nahmobilität“ eingerichtet, bei dem ne- ben den Belangen des Radverkehrs auch  die des Fußverkehrs eingebracht und  diskutiert werden können. Wesentliche  im Radverkehrskonzept vorgeschlagenen  Maßnahmen und deren Bedeutung sol- len im „Arbeitskreis Nahmobilität“ mit  Vertreterinnen und Vertretern der poli- tischen Fraktionen, der Verbände sowie  interessierter Bürgerinnen und Bürger  vor der Beschlussfassung der Umsetzung  durch den Gemeinderat besprochen wer- den. Denn das Radverkehrsnetz wird als  Teil des Verkehrsnetzes der Stadt auch in  Zukunft anzupassen und fortzuschreiben  sein, um den sich veränderten Rahmen- bedingungen stets gerecht zu werden. Bürgerinnen und Bürger sind herzlich  eingeladen über die im Rahmen des Rad- verkehrskonzeptes eingerichtete E-Mail- Adresse radverkehr@Walldorf.de, jeder- zeit Anregungen, Ideen, Vorschläge und  Wünsche zum Radverkehr in Walldorf  einzubringen.