CDU Stadtverband Walldorf

Forstrevier setzt auf tierische Hilfe

Eichelhäher soll Bäume sähen – Bevölkerung kann dafür Eicheln sammeln

Artikel in der Walldorfer Rundschau 2022 Nr. 38 auf Seite 12.

Die Walldorfer Rundschau 2022 Nr. 38 | Foto: Dr. Clemens KrieselDie Walldorfer Rundschau 2022 Nr. 38 | Foto: Dr. Clemens Kriesel

Der Walldorfer Forstrevierleiter Gun- ter Glasbrenner macht sich eine Ei- genart des Eichelhähers zunutze und  versucht so, die stark geschädigten Kie- fernwälder im Reilinger Eck mit Eichen  anzureichern. Der Eichelhäher verteilt  den Samen von Bäumen als Wintervor- rat im Waldboden, verzehrt ihn aber  nur zum Teil. „Bis zu 5000 Eicheln  kann ein einziger Eichelhäher in einer  Saison vergraben“, weiß Revierförster  Glasbrenner. Die Eiche ist für die Forstexperten ein  Hoffnungsträger im Klimawandel: Mit  ihrer tiefreichenden Pfahlwurzel kann  sie sich in den zunehmend trockener  werdenden Sommermonaten länger mit  Wasser versorgen als andere Baumarten.  Eichen haben zudem die Fähigkeit, sich  ans Klima anzupassen und sich nach  Blattverlusten durch Trockenheit wieder  zu regenerieren. So ist auch in Walldorf  die Eiche die Baumart, die mit den letz- ten trocken-heißen Jahren am besten  ausgekommen ist. Eichen bilden nicht jedes Jahr gleich viele  Eicheln aus. Alle paar Jahre gibt es aber  ein sogenanntes „Mastjahr“, in dem sehr  viele Eicheln gebildet werden, so voraus- sichtlich auch in diesem Herbst. Diese  „Mast“ will Förster Glasbrenner für den  Wald nutzen. Er bittet die Bevölkerung  deshalb, so viele Eicheln wie nur möglich  zu sammeln und diese an den extra dafür   aufgestellten Hähertischen im Distrikt  „Reilinger Eck“ am Hockenheimer Weg  – gegenüber der Waldweide – für den Ei- chelhäher anzubieten. Die mühsame Saat  übernehmen die schlauen Rabenvögel. Revierleiter Gunter Glasbrenner gibt  noch ein paar Tipps zum erfolgreichen  Sammeln und erklärt den Ablauf: • Große gesunde Früchte sammeln (sie  fallen in der Regel aber erst ab Mitte  Oktober)  • Gute Sammelmöglichkeiten gibt es  zum Beispiel an der Zufahrt zur Go- kartbahn oder im Dannhecker Wald  angrenzend an Schwetzinger und Hei- delberger Straße, rund um die Wald- schule, aber auch im Distrikt Hochholz • Nach dem Sammeln die Eicheln in die  Hähertische schütten.  • Sollten alle Hähertische bereits gefüllt  sein, steht nahe den Tischen eine Ton- ne mit Deckel.  Das Revierteam: Revierleiter Gunter Glasbrenner mit den Forstwirten Marcel Greulich, Tobias Ritt und Vorabeiter Christian Hess sowie der  Waldpädagogin Sabrina Ehnert (li.).