Im dritten Teil unserer Serie zu den kürzlich beschlossenen Leitzielen für Klimaneutralität 2040 beschäftigen wir uns heute mit der klimaneutralen Verwaltung, also dem Bereich kommunaler Zuständigkeit, dem zweifellos eine entscheidende Vorbildfunktion zukommt.
Der Rhein-Neckar-Kreis hat sich die Klimaneutralität im Jahr 2035 zum Ziel gesetzt, das Land Baden-Württemberg orientiert sich am Jahr 2030. Unter Berücksichtigung unseres bisherigen Engagements hier vor Ort und in Anbetracht der Dringlichkeit des Klimaschutzes ist für die Stadt Walldorf der ambitioniertere frühere Zeitpunkt absolut relevant. Wie in keinem anderen Bereich sind unsere Entscheidungen in Sachen Verwaltung weitestgehend unabhängig zu treffen und vor allem sehr präzise in ihrer Wirkung zu überprüfen.

Rathaus Walldorf | Foto: Dr. Clemens Kriesel

Die Sanierungsoffensive kommunaler Gebäude wird einhellig vom Gemeinderat mitgetragen. In vorbildlicher Art und Weise ertüchtigen wir nach und nach unsere örtlichen Funktions-, vor allem aber auch Wohngebäude. Dabei erleben wir wie zuletzt beim Beschluss zur Sanierung der Gebäude am Ortsausgang Richtung Nußloch, dass sich Wirtschaftlichkeit, Energieeffizienz und die Reduzierung von Emissionen keineswegs gegenseitig ausschließen. Mit konkretem Bezug zu den jeweiligen individuellen Eigenschaften der Gebäude kann es gelingen, auch ohne eine äußerst teure maximale Sanierungsvariante Klimaneutralität zu erreichen. Maßgeblich hierfür ist natürlich die Technik zur Wärmeerzeugung, in diesem Fall eine Wärmepumpe in Verbindung mit einer Photovoltaikanlage. Wird der Solarertrag vor Ort optimiert, so kann die Energiebilanz der Gebäude natürlich positiv ausfallen – auch ohne verstärkte Dämmmaßnahmen.
Da die Stadt Walldorf Gebäude aller Altersklassen unterhält und der Umfang der Maßnahmen ganz unterschiedlich ausfällt, ist die Sanierungsquote der wichtigste Maßstab zur Überprüfung unserer Vorgaben. Wir sind hier auf einem guten Weg; ganz nebenbei verschwinden durch Neubau und Sanierung auch bauliche Altlasten aus dem Stadtbild – ganz wie es unsere Fraktion schon lange fordert. Der Mehrwert (vor allem für die Bewohner) besteht also nicht nur in aktivem Klimaschutz und sinkenden Energiekosten, sondern vor allem in einer höheren Wohnqualität.
Parallel dazu verfolgen wir konsequent ein kommunales Energiemanagement mit zugehörigem Energiebericht. Auch hier wird Umfang und Qualität unserer Maßnahmen in Zahlen ausgedrückt.
Wichtig ist zudem, alle kommunalen Beschäftigten auf ein klimaschonendes Verhalten hin zu sensibilisieren. Die Mitglieder des Gemeinderates als Teil der Verwaltung haben dabei ebenfalls ausdrücklich eine Vorbildfunktion. Wiederverwendbarkeit und die Möglichkeit des Recyclings müssen im Rathaus und in seinen Außenstellen eine hohe Priorität genießen. Ebenso gilt es, den kommunalen Fuhrpark Stück für Stück klimaneutral umzurüsten. Dies gilt auch für Nutzfahrzeuge wie Kehrmaschinen – spätestens bei der nächsten Ersatzbeschaffung zu dann hoffentlich politisch mehrheitsfähigen funktionalen und finanziellen Konditionen. Wesentlich für uns ist hierbei auch die Offenheit für klimaneutrale Kraftstoffe als Alternative zum reinen Batteriebetrieb. In unserer Haushaltsstellungnahme haben wir davon gesprochen, einzelne Ziele auch überzuerfüllen, sollte ein anderes unerreichbar sein - die Kommunalverwaltung ist ein Paradebeispiel hierfür. Öffentlichkeitsarbeit in Sachen Klimaschutz und eigenes mustergültiges Vorleben gehen unabdingbar Hand in Hand und so gehen wir davon aus, dass wir mit der kommunalen Sanierungsstrategie und unserem Energiemanagement auch Privathaushalte und Unternehmen inspirieren und motivieren können, das ihnen Mögliche in Sachen Klimaschutz anzugehen. Liebe Walldorferinnen und Walldorfer: Nehmen Sie alle Informations- und Beratungsangebote der Stadt Walldorf wahr und machen Sie unsere Heimatstadt so früh wie möglich klimaneutral!