CDU Stadtverband Walldorf

Jahresabschluss Stadtwerke Walldorf

Stellungnahme der CDU Fraktion

vorab: Die vorliegende Bilanz unserer Stadtwerke für das Geschäftsjahr 2020 kann als überaus positiv bewertet werden. In dieser auch für alle Wirtschaftsunternehmen singulären Zeit großer Unsicherheiten und vager Prognosen haben sich unsere Stadtwerke an einem äußerst wettbewerbsintensiven Markt überaus erfolgreich behauptet.

Gebäude der Stadtwerke Walldorf | Foto: Dr. Clemens KrieselGebäude der Stadtwerke Walldorf | Foto: Dr. Clemens Kriesel

Die Ergebnisse der einzelnen Sparten gehen vor allem auch auf eine durchdachte Einkaufsstrategie am Energiemarkt zurück, während die nach wie vor beachtlich hohe, wenn auch konkurrenzbedingt leicht zurückgehende Kundenbindung vorwiegend mit dem Renommee unserer Stadtwerke wie auch mit einer cleveren und zugleich seriösen Preisgestaltung einhergehen. Vorausschauende Planung seitens der Geschäftsleitung und eine profunde Kenntnis der Marktmechanismen haben dafür gesorgt, dass unsere Stadtwerke zwischenzeitlich mit ihrer Dienstleistungs- und Beteiligungssparte nennenswert das Unternehmensergebnis stabilisieren und auf diese Weise den Betrieb auch mittel- und langfristig absichern.

Tendenziell rückläufige Marktanteile besonders bei Gewerbe- aber auch bei Privatkunden deuten auf einen aggressiven, teils auch unseriösen Wettbewerb hin. Die Stadtwerke Walldorf tun also gut daran, eine selbstbewusste Neukunden-Akquise zu betreiben, sich für Kundenbindung zu engagieren und zugleich ihre Geschäftstätigkeit über das Kerngeschäft hinaus zu diversifizieren. Die Beteiligung an der DHV-E-Net, die Trinkwasserbetriebsführung von Nachbarkommunen, Rechenzentrum und Glasfasergeschäft stehen exemplarisch für ein Versorgungsunternehmen auf der Höhe der Zeit, dem es - ich zitiere hier den Lagebericht der Geschäftsführung - auch deshalb gelingt „die Kunden zuverlässig und wirtschaftlich mit Energie und Wasser zu versorgen“. Sollten nach einigen größeren Stromausfällen in unglücklicher Häufung der jüngeren Vergangenheit Zweifel an eben dieser Zuverlässigkeit aufgekeimt sein, so sei gesagt, dass diese unbegründet sind und die Stadtwerke Schwachstellen in allen ihren Netzen konsequent und nachhaltig aufarbeiten, auch um auf diesem Wege erstklassige Infrastruktur vorhalten zu können.

Die Umwandlung von Darlehen der Stadt in Eigenkapital der Stadtwerke stärkt das Unternehmen nicht nur auf dem Papier. Mit der mittlerweile im Branchenvergleich überdurchschnittlichen Eigenkapitalquote können die Stadtwerke nicht nur im spezifischen Marktumfeld besser agieren, sie spiegelt auch den Geschäftsverlauf ohne Berücksichtigung des Bäderbetriebes besser wieder.

Die alles in allem stabilen Zahlen der Stadtwerke Walldorf sind allerdings kein Grund, sich im Status quo einzurichten. Wie alle Versorgungsunternehmen vergegenwärtigen auch unsere Stadtwerke die Herausforderungen des wirtschaftlichen Transfers unserer Gesellschaft hin zur Dekarbonisierung und zur CO2-Neutralität. Der beigefügte Lagebericht verweist zurecht auf das Spannungsverhältnis zwischen einer technologieoffenen Bertrachtung des vor uns liegenden Weges und den bereits heute geltenden politischen Rahmenbedingungen dieses Prozesses. Im Rahmen ihrer wirtschaftlichen und personellen Möglichkeiten agieren auch unsere Stadtwerke kompetent bei Beteiligungen an erneuerbaren Energieprojekten und bei Fördertatbeständen wie bei Photovoltaikanlagen oder E-Ladestationen. Perspektivisch müssen diese Instrumentarien noch weiter ausgebaut werden, beispielsweise um die Förderung von Brennstoffzellenheizungen - auch vor dem Hintergrund des kontinuierlichen Betriebes unseres Gasnetzes. Bislang lotst uns der Geschäftsführer mit seinem Team sicher durch dieses risiko- aber natürlich auch chancenreiche Umfeld.

Außerdem setzen wir in Zukunft auch auf unsere Stadtwerke beim fast sehnsüchtig erwarteten Dachständerrückbau, zielführender Beratung zur Gebäudesanierung und dem verstärkten Ausbau von Glasfaseranschlüssen. Weiterhin ist für uns der Bäderbetrieb Aushängeschild nicht nur der Stadt Walldorf, sondern auch der Stadtwerke. Wir hoffen indes, dass wir hier in naher Zukunft wieder zu einem Regelbetrieb übergehen können, loben aber zugleich die Art und Weise, wie das Aqua personell und organisatorisch durch die letzten anderthalb Jahre gebracht wurde. Gleiches gilt im Übrigen auch für die anderen Abteilungen der Stadtwerke, die nicht nur den Betrieb jederzeit voll gewährleisten konnten, sondern unseres Wissens auch einen sehr niedrigen Krankenstand im Personalkörper zu verzeichnen hatten und haben.

Auch mit der finanzstarken Stadt Walldorf als Hauptgesellschafter im Rücken sind die Stadtwerke auf eine gute Positionierung am Markt, eine effiziente Betriebsführung und eine versierte Risiko- und Chancenanalyse angewiesen. All das sehen unsere Vertreter im Aufsichtsrat aber auch wir als Gemeinderatsfraktion als gewährleistet an. Ebenso erkennen wir die Beteiligung der MVV an unseren Stadtwerken als überaus hilfreich und willkommen an. Beratung und partnerschaftliches Einvernehmen erfolgen stets auf Augenhöhe. Die vorliegenden Zahlenwerke nehmen wir zur Kenntnis, bedanken uns ausdrücklich bei Herrn Gruber und seinem ganzen Team und stimmen den Beschlussvorschlägen in allen Teilpunkten zu. Vielen Dank.

 

Information: 
Der Beschlussvorschlag wurde in allen Teilpunkten einstimmig angenommen.