Der Auszug aus der Haushaltsrede zum Thema Verkehr und Mobilität
Als bedeutender Wirtschaftsstandort kämpft die Walldorfer Infrastruktur zunehmend mit einem hohen Pendleraufkommen und dem dazugehörigen Autoverkehr. War die heutige Südumgehung bei ihrer Inbetriebnahme vor einigen Jahren noch eine langfristige Komfortlösung, so ist sie heute bereits zumindest zu den Stoßzeiten überlastet. Ohne diese Probleme zu dramatisieren, besteht Handlungsbedarf bei Anschluss und Ausbau der Walldorf umgebenden Straßen. Überörtlich bauen wir auf den noch jungen Mobilitätspakt und die Priorisierung des Ausbaus der L723 in Verbindung mit dem Anschluss der B3. Innerörtlich müssen wir uns auch um alternative Projekte zwischen Wohnstadt und Arbeitsstadt sowie zwischen Autobahn und Gewerbegebiet kümmern. Viele Meinungen bringen Schwebe- oder Seilbahn mit Spinnerei in Verbindung. Wenn wir jedoch Innovationen und Zukunftsorientierung der ansässigen Unternehmen beklatschen und uns auf den Steuereinnahmen und der Standorttreue von heute ausruhen, handeln wir fahrlässig. Zeitgemäße Verkehrsinfrastruktur ist bei uns ein Gebot der Stunde und Pragmatismus geht für uns hier eindeutig vor Prestige.
Auch die Kommunen und wir hier in Walldorf müssen an die Zukunft denken. Dazu gehören auch schienengebundene Lösungen, eine Modifikation des ÖPNV, womöglich ein Großparkhaus an der Autobahn oder heute noch für undenkbar gehaltene Ansätze.
In diesem Zusammenhang möchten wir auch den Ausbau der Autobahn A5 thematisieren. Für uns in Walldorf ist dies von zentraler Bedeutung. Natürlich als nationale Trasse auf unserer Gemarkung hinsichtlich Flächenverbrauch, entsprechendem Ausgleich und natürlich Lärmschutz. Aber selbstverständlich auch bezüglich An- und Abfahrt von Pendlern und Lastverkehr. Wir als CDU-Fraktion sind gerade als Fürsprecher unseres Wirtschaftsstandortes für eine weitere Autobahnausfahrt am Bründelweg. Gleich ob der Kreisel in Richtung Sankt Leon-Rot ertüchtigt werden muss oder nicht, brauchen wir eine spürbare Entlastung. Ein eigenes kommunales Gutachten dazu befürworten wir.
Innerhalb der Wohnbebauung stellen wir eine hohe und noch steigende Belastung mit PKWs fest. An deren Größenentwicklung können wir ebenso nichts ändern wie am baulichen Zustand vieler enger Straßen. Zumindest im Bereich der Ringstraße schaffen wir hier eine gewisse Neuordnung bei Fahrbahnbreite und Gehwegen. Überall dort, wo zuletzt das Parken nicht mehr möglich ist und sein wird, stehen wir argumentativ an der Seite der Verwaltung, besonders aber an der Seite aller Nutzer der relativ engen Seitenstraßen in Walldorf. Parken auf dem eigenen Grundstück sollte grundsätzlich vorausgesetzt werden. Gerade auch bei Neubauten wäre die Anpassung des Fahrzeugbestandes an die Grundstückskapazitäten wünschenswert und sogar erforderlich. Bei Genehmigungen bitten wir die Verwaltung sehr entschieden, das Gespräch mit Bauherren bei den erforderlichen Stellplätzen zu suchen und zu führen.