CDU Stadtverband Walldorf

Vorstellung der Ergebnisse des kommunalen Wärmeplanes

Artikel in der Walldorfer Rundschau 2024 Nr. 22 auf Seite 11 und 12.

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Zunächst ein großer Dank  für die Erstellung dieses sehr  detailreichen und ausführlichen  kommunalen Wärmeplanes.  Das – inzwischen schon modi- fizierte – Gebäudeenergiegesetz  (kurz GEG) regelt für alle bun- desweit den Umstieg aufs Hei- zen mit erneuerbaren Energien,  unter anderem Fernwärme/kli- mafreundliche Heiztechnologi- en mit Fristen für den Umstieg  für alle. Und auf diesem GEG beruht  die Ausarbeitung unseres kom- munalen Wärmeplanes. Die  Gemeinde erfüllt und bildet  damit die momentan gültigen  technischen, politischen und gesetzlichen Rahmenbedingungen  und Kenntnisse ab. Trotzdem ist der kommunale Wärmeplan kein  stabiles, in Stein gemeißeltes Instrument, sondern ist flexibel und  kann auf Änderungen der Rahmenbedingungen reagieren. Deswe- gen erfolgt alle fünf Jahre eine Fortschreibung. Bei Bedarf erfolgt  dann eine Überarbeitung mit Aktualisierung. Klima und Klimawandel sind zu Recht in aller Munde und haben  bei der Stadtentwicklung und Sanierung höchste Priorität. Wir tra- gen die Verantwortung mit, unseren Nachfolgegenerationen eine  weiterhin lebenswerte Erde zu hinterlassen. Wir müssen uns aber auch von dem Gedanken und Glauben tren- nen, dass wir alleine die Welt werden retten können. Das ist eine  globale Aufgabe und Herausforderung. Aber man muss nun mal  irgendwann und irgendwo klein anfangen – auch vor der eigenen  Haustür. Deswegen ist es wichtig, dass wir weiter, außer den staat- lichen Hilfen, solange wir es finanziell als Gemeinde leisten und  stemmen können, jede mögliche Unterstützung auf dem Wege zur  Klimaneutralität anbieten und zur Verfügung stellen. Es besteht laut Plan in Walldorf einiger Sanierungs- und Erneu- erungsbedarf bei den Heizungen. Die Sanierung stellt für viele  Bürgerinnen und Bürger eine hohe finanzielle Hürde dar, die ohne


 

entsprechende Hilfen und Unterstützung – trotz Willen und Ein- sicht – nicht übersprungen werden kann. Und man muss dabei in größeren Zeitabschnitten denken (Zieljahr  2040 – Zwischenjahr 2030) – nicht von heute auf morgen. Wichtig  ist jedoch, jetzt und frühzeitig entsprechende Weichen zu stellen  und Wege einzuschlagen. Es handelt sich dabei um eine hochkomplexe Materie und Planung,  die je nach technischem Fortschritt und Wandlungen Verände- rungen unterworfen sein kann – also flexibel bleiben muss. Der  kommunale Wärmeplan ist sehr ausführlich, detailreich und wird  ein guter Ratgeber sein für die Entwicklung und Planung für die  weitere Zukunft der Wärmeplanung der Gemeinde. Die Gemeinde hat damit die gesetzlichen Auflagen und Anfor- derungen erfüllt, hat eine ausgezeichnete Planungs- und Arbeits- grundlage für die nächsten Jahre mit Offenheit und Flexibilität. Wichtig und vorrangig ist jetzt, die Bevölkerung zu informieren,  Angst zu nehmen und dafür zu sorgen, dass richtige Wege ein- geschlagen werden. Danke nochmals an alle für die aufwendige,  jedoch sehr informative Arbeit und den daraus resultierenden  Endbericht über den Status quo und die Ziele, wohin wir letztendlich wollen. Auch um die Fördermittel einzustecken, die an einen Termin gebun- den sind, erfolgt mehrheitlich Zustimmung seitens der CDU-Fraktion. Dr. J. Ullmann, für die CDU-Fraktion Dr. G. Baldes enthielt sich bei  diesem Punkt und gab folgen- de Erklärung dazu ab: „Für  mich ist der Planungsprozess  nicht schlüssig, da die Planung  und Größe eines Wärmenetzes  wesentlich von der Energie- quelle abhängig ist. Kommt es  tatsächlich zu einer Nutzung  der Tiefengeothermie, könnte  ein Wärmenetz die Energie für  ein wesentlich größeres Gebiet  vor allem im Altstadtbereich  zur Verfügung stellen. Bei der  aufgezeigten Alternative mit  großen Wärmepumpen zum  Beispiel schrumpft der Ausbau  eines möglichen Wärmenetzes  um fast ein Drittel. Andere Wärmequellen, wie die Anbindung  an die Fernwärmenetze in Mannheim oder Heidelberg, liegen  momentan außerhalb der Reichweite und andere Energieträger,  wie Wasserstoff, sind zu teuer und eine Netzinfrastruktur ist noch  nicht vorhanden. Primär muss deshalb für mich geklärt werden,  welche Wärmequelle in Walldorf überhaupt machbar sein wird,  bevor wir Netze planen. Momentan sehe ich, dass weder die Tie- fengeothermie noch industrielle Wärmepumpen in absehbarer Zeit  kommen werden. Da wir aber langfristig Lösungen brauchen wer- den, um die Energieversorgung in Deutschland zu sichern, werde  ich eine Wärmeplanung nicht ablehnen, wünsche mir aber eine  andere Priorisierung und werde mich deshalb enthalten.“