CDU Stadtverband Walldorf

Umgestaltung Kurpfalzstraße zur Fahrradstraße

Artikel in der Walldorfer Rundschau Nr. 30 2022 auf Seite 16.

Bitte lesen Sie den Originalartikel hier: Kurpfalzstraße

 

Die Walldorfer Rundschau Nr. 30 2022 | Foto: Dr. Clemens KrieselDie Walldorfer Rundschau Nr. 30 2022 | Foto: Dr. Clemens Kriesel

Die Umgestaltung der Kur- pfalzstraße zur Fahrradstraße  ist für die CDU-Fraktion ein  wesentliches Element des kürz- lich beschlossenen Radver- kehrskonzeptes. Wie bei allen  gewachsenen städtebaulichen  Strukturen sind auch hier keine  idealen Voraussetzungen für  das Vorhaben vorhanden. Der  parallele Verlauf zur Schwetzin- ger Straße dürfte die Attraktivi- tät der Route für den Schüler- und Pendlerverkehr erhöhen und  durch die gestalterischen Änderungen setzten wir darauf, dass die  Frequenz des Radverkehrs dort signifikant gesteigert wird. Für die  generelle Bedeutung von Fahrradstraßen und die mögliche Aus- weitung des Konzeptes auf unserem Stadtgebiet erhoffen wir uns  erste Hinweise. Deshalb ist es uns wichtig, dass im Falle der Kur- pfalzstraße die vorberatenen Optionen beherzt realisiert werden. Konkret meinen wir damit, die durchgängige Färbung der Fahr- bahn in Rot und prägnante Ausweisungen zu Beginn und Ende  der Trasse. Dies wird entscheiden, ob Radfahrer in Konkurrenz


zu anderen Strecken angeregt werden, diesen Weg einzuschlagen.  Sehr wichtig ist uns die Kennzeichnung von Kreuzungspunkten im  Hinblick auf die Entschärfung der potentiellen Unfallschwerpunk- te, besonders an der Kreuzung zur Rennbahnstraße. Abgesehen  davon kann die Umsetzung nur mit einer effizienten und umfas- senden Kommunikation gegenüber den potentiellen Nutzern, vor  allem aber gegenüber den Anliegern gelingen. Es muss klar wer- den, inwieweit hier eine punktuelle Entlastung vom motorisierten  Verkehr erfolgen kann. Wir bedanken uns für die ansprechende Vorlage, die zielführenden  Vorberatungen und sind gespannt auf die weiteren Details der  Ausgestaltung und hoffen auf eine baldige Umsetzung. Obwohl die  CDU-Fraktion trotz hervorragender fachlicher Expertise das Volu- men des gesamten Radverkehrskonzeptes in Teilen auch kritisch  bewertet, erachten wir die Umgestaltung der Kurpfalzstraße als  absolut verhältnismäßiges Unterfangen, dem Radverkehr in unse- rer stark motorisierten Stadt ein mustergültiges und zukunftswei- sendes Refugium einzurichten. Beispiele aus nahegelegenen  Kommunen, anderen Bundes- ländern und dem benachbar- ten Ausland stimmen uns dabei  optimistisch. Die CDU-Fraktion stimmt dem  mehrheitlich zu. Mathias Pütz, CDU-Fraktion In der fraktionsinternen Dis- kussion vertrat unser Frakti- onskollege Dr. Gerhard Baldes  folgende abweichende Position: Bereits unter Stadtbaumeister Dieter Astor wurde die Kurpfalz- straße umfassend und intensiv auf ihre Eignung als Fahrradstraße  untersucht und die Umwidmung wurde damals vom Gemeinderat  abgelehnt. Da sich für mich nichts an den Ergebnissen von damals geändert  hat, werde ich der Umsetzung der vorliegenden Planung nicht  zustimmen. Geändert hat sich in der Zwischenzeit die Zusammensetzung des  Gremiums und ich versuche, die Kriterien von damals in Kurzform  zusammenzufassen: 1. Die Kurpfalzstraße beginnt im Norden an der Ecke Eichenweg,  hat keine direkte Fortsetzung in Richtung Schulzentrum und  endet unmotiviert vor dem Astorstift. Die natürliche Wegebe- ziehung nach St. Leon-Rot ist immer noch die Verbindung über  die Dannheckerstraße und alle Schüler aus dem Walldorfer  Osten fahren nach Schulschluss über die Schwetzinger Straße  und ihre Querverbindungen und nicht über die Kurpfalzstraße. 2. Eine Priorisierung als Fahrradstraße ist unnötig. Wie bei der  vorliegenden Verkehrszählung erkennbar ist, dient die Kur- pfalzstraße der Erschließung des Quartiers zwischen Renn- bahn- und Hauptstraße. Es treten nur wenige bis gar keine  Konflikte zwischen Radfahrern, Autos und sonstigen Verkehrs- teilnehmern auf. Für mich hat deshalb die geplante Umgestal- tung den rein plakativen Ansatz „Walldorf hat jetzt auch eine  Fahrradstraße“. 3. Gefährlich ist für mich vor allem die Kreuzung mit der Renn- bahnstraße, die einzige große Ost-West Verbindung im Norden  von Walldorf. Gefährlich sind nicht die Schulanfangs- und  endzeiten, wenn im Pulk gefahren wird.Gefährlich sind die  Zeiten davor und danach, wenn einzeln fahrende Radfahrer  denken, sie sind auf der Vorfahrtsstraße geschützt und das wird  durch die Markierungen so auch signalisiert. Für mich ist die  bestehende Rechts-vor-links-Regelung deutlich besser, da alle  Verkehrsteilnehmer dadurch verpflichtet sind, Rücksicht zu  nehmen und Vorsicht walten zu lassen. Das gilt natürlich auch  für alle anderen Kreuzungsbereiche.