CDU Stadtverband Walldorf

Sprachkurse helfen bei der Integration

Niederschwelliges Angebot im Begegnungshaus als Erfolgsrezept

Artikel in der Walldorfer Rundschau Nr. 30 2022 auf Seite 9.

Die Walldorfer Rundschau Nr. 30 2022 | Foto: Dr. Clemens KrieselDie Walldorfer Rundschau Nr. 30 2022 | Foto: Dr. Clemens Kriesel

Gabriele Dörflinger, Integrationsmana- gerin der Stadt, und Elena Albrecht, Bil- dungskoordinatorin in der Stabsstelle für  Integration und gesellschaftliche Entwick- lung des Rhein-Neckar-Kreises, blicken  auf eine für beide Seiten fruchtbare Ko- operation im Begegnungshaus zurück.  Am 15. November starteten im vergange- nen Jahr zwei Sprachfördermaßnahmen für  Frauen mit Kleinkindern. Ende des Monats  werden 22 Frauen die beiden Kurse ab- schließen. 200 Unterrichtseinheiten haben  sie dann hinter sich gebracht. Die Teilneh- merinnen kommen aus 15 Nationen, dar- unter Syrien, Eritrea, Irak, Indien, Rumäni- en und Gambia. „Der Rhein-Neckar-Kreis  kam mit dieser Projektidee auf uns zu und  hat damit gleich offene Türen eingerannt“,  berichtet Gabriele Dörflinger von den An- fängen der Zusammenarbeit. Die Idee war,  mit einem niederschwelligen Angebot in- tegrative Sprachkurse anzubieten, während  die Kinder der teilnehmenden Frauen vor  Ort betreut werden. Warum das nötig ist,  erklärt Elena Albrecht: „Frauen mit kleinen  Kindern haben meistens keinen Zugang  zu Sprachfördermaßnahmen.“ Ein großes  Problem sei aber oft, geeignete Räumlich- keiten anbieten zu können, da diese für die  Kinderbetreuung hohe Kriterien erfüllen  müssten. Auch geeignetes Personal zu fin- den, sei schwierig. Mit Unterstützung von  Katrin Siebold, erste Vorsitzende des Vereins  „Begegnungen in Walldorf“, konnten dem  Rhein-Neckar-Kreis die passenden Räume  im Begegnungshaus angeboten werden. Ein  Kinderbetreuungsraum wurde dafür extra   nach Vorgaben des Jugendamtes mit Unter- stützung des Vereins und der Stadt Walldorf  ausgestattet. Zweimal in der Woche werden  die beiden Kurse jeweils durchgeführt. Der  eine Kurs richtet sich an Anfänger, die zum  Teil erst einmal alphabetisiert werden. Der  zweite an die etwas Fortgeschritteneren. Zwei Betreuer sind für die Kinder zuständig,  im Schnitt sind es drei bis fünf Kinder. Zwölf  der Teilnehmerinnen kommen aktuell aus  Walldorf. Die anderen aus den umliegen- den Gemeinden. Der Kreis übernimmt für  sie die anfallenden Fahrtkosten. „Es hat sich  gezeigt, dass das so für die Frauen gut mach- bar ist, an den Kursen teilzunehmen“, sagt  Elena Albrecht. „Es hat bisher wunderbar  geklappt“, findet auch Gabriele Dörflinger.  Zwei der drei Lehrerinnen kommen ur- sprünglich aus Syrien. Arwa Abu Shukr war  dort Mathematiklehrerin und hat inzwi- schen ein C1-Sprachzertifikat. Sie unterrich-  tet im Begegnungshaus zwei Mal in der Wo- che den Sprachkurs und übernimmt auch  die Kinderbetreuung. Nachmittags arbeitet  sie inzwischen in einer Teilzeitstelle in Wies- loch in der Erwachsenenbildung. Für Arwa  Abu Shukr gelang so die Integration in den  Arbeitsmarkt.  Die guten Erfahrungen in Walldorf mit den  Sprachfördermaßnahmen wolle man gerne  „in den Kreis tragen und in anderen Kom- munen anbieten“, sagt Elena Albrecht. Die Kurse im Begegnungshaus sollen übri- gens ab dem 1. Oktober mit Förderung des  Landes fortgesetzt werden. Dann auch mit  dem Ziel, mit einem Sprachzertifikat ab- schließen zu können.  Anmelden können sich alle, sowohl Ge- flüchtete als auch aus anderen Gründen zu- gereiste Frauen, bei Gabriele Dörflinger, In- tegrationsmanagement der Stadt Walldorf,  unter gabriele.doerflinger@walldorf.de.