CDU Stadtverband Walldorf

Gemeinderat bewilligt neues Beratungsangebot

Verein Psychologische Lesben- und Schwulenberatung künftig in Walldorf tätig

Artikel in der Walldorfer Rundschau 2022 Nr. 20 auf Seite 4.

Die Walldorfer Rundschau 2022 Nr. 28 | Foto: Dr. Clemens KrieselDie Walldorfer Rundschau 2022 Nr. 28 | Foto: Dr. Clemens Kriesel

Die ohnehin schon breit gefächerten  sozialen Angebote der Stadt Walldorf  werden um eine weitere Beratungsmög- lichkeit ergänzt: Der Gemeinderat hat  in seiner jüngsten Sitzung einstimmig  beschlossen, das Beratungsangebot des  Vereins Psychologische Lesben- und  Schwulenberatung Rhein-Neckar (PLUS)  aufzunehmen, und dafür die Kosten von  10.000 Euro jährlich bewilligt. Der Ver- ein mit Sitz in Mannheim leistet bereits  seit längerer Zeit psychosoziale Arbeit  für Menschen, die lesbisch, schwul, bise- xuell, transsexuell, transgender, interse- xuell, queer oder nichtbinär (LSBTTIQ+)  sind, und für deren Angehörige. Bürgermeister Matthias Renschler be- richtete, dass zunächst im Sozialaus- schuss des Kreistags über ein Bera- tungsangebot in Heidelberg diskutiert  worden war. Das sei nach anfänglicher  Ablehnung in einem zweiten Anlauf, für  den sich nach seinen Worten die Kreis- fraktion von Bündnis 90/Die Grünen  eingesetzt hatte, angenommen worden  und werde vom Kreis mit 30.000 Euro  pro Jahr unterstützt. Er selbst habe sich  zwischenzeitlich mit dem Verein über   ein weitergehendes Angebot für Wall- dorf ausgetauscht, das vor allem aus  Workshops für Schulen und Jugendgrup- pen bestehen soll, so der Bürgermeister.  Dann war auch von der SPD-Gemein- deratsfraktion ein Antrag gestellt wor- den, PLUS in die Liste der zu fördernden  Vereine und Initiativen der freien Wohl- fahrtspflege mit aufzunehmen. „Die Schulen müssen etwas gegen Mob- bing und Homophobie tun“, begründete  Elisabeth Krämer den Antrag ihrer Frak- tion. Es könne „wichtige Bildungsarbeit“  geleistet werden, „queere Jugendliche  und ihre Familien“ brauchten diese Un- terstützung. „Ein wichtiges Thema, das  man präsent machen muss“, sah Dr. Jo- achim Ullmann (CDU). Mit dem neuen  Angebot könne man „für Offenheit und  Toleranz in der Gesellschaft“ werben.  Wilfried Weisbrod sah in der ersten  Entscheidung im Kreis „für uns Grüne  eine Ohrfeige, dass die Mehrheit die- ses Beratungsangebot abgelehnt hat“ –  das sei „zum Fremdschämen“ gewesen.  Dank vieler Gespräche habe man aber  eine neuerliche Abstimmung herbei- führen können. Gespräche habe dann   auch der Bürgermeister mit dem Verein  geführt, weshalb der SPD-Antrag letzt- lich „überflüssig“ gewesen sei. Das Bera- tungsangebot sei aber „eine gute Sache“,  so Weisbrod. Paula Glogowski (FDP)  bezeichnete es als schockierend, wenn  Menschen wegen ihrer sexuellen Ori- entierung Gewalt und Diskriminierung  ausgesetzt sind. Man müsse Wege finden,  das schon im Vorfeld zu verhindern, des- halb sei Prävention wichtig. „Vielen Dank für dieses klare Votum“,  sagte Bürgermeister Renschler. Und: „So  schätze ich Walldorf ein. Offen, weltge- wandt, nicht rückwärtsgewendet.“