CDU Stadtverband Walldorf

Teil der Klimaschutzoffensive der Stadt Walldorf

Gemeinderat beschließt Einführung eines Förderprogramms für Photovoltaikanlagen

Artikel in der Walldorfer Rundschau 2022 Nr. 20 Seite 3 und 4.

Die Walldorfer Rundschau 2022 Nr. 20 als E-Paper | Bildschirmabgriff: Dr. Clemens KrieselDie Walldorfer Rundschau 2022 Nr. 20 als E-Paper | Bildschirmabgriff: Dr. Clemens Kriesel

Die Stadt Walldorf ist um ein Förder- programm reicher: Der Gemeinderat  beschloss in der öffentlichen Sitzung  am 10. Mai die Einführung eines För- derprogramms für Photovoltaikanla- gen. Die Förderung wurde rückwirkend  zum 1. April 2022 eingeführt. „Es setzt  sicherlich Maßstäbe“, schickte Bürger- meister Matthias Renschler für den Fall  des Beschlusses durch den Gemeinde- rat vorweg. Erläuterungen Klaus Brecht, Fachbereichsleiter Ord- nung und Umwelt, fasste vor den Stel- lungnahmen der Fraktionen den Inhalt  des Förderprogramms zusammen. Man  wolle mit dem Programm die Stromer- zeugung in privaten Haushalten fördern.  Gefördert werden sollen fest installierte  PV-Anlagen auf Dächern und Fassaden  mit bis zu 10.000 Euro pro Gebäude. Bal- konanlagen werden ebenfalls gefördert  mit bis zu 300 Euro pro Wohneinheit  beziehungsweise maximal 50 Prozent der  anrechenbaren Kosten.  Für PV-Anlagen, für die es eine gesetz- liche Verpflichtung gibt, wie es bei Neu- bauten der Fall ist, soll es keine Förde- rung geben. Bei den PV-Anlagen soll es  je vollem Kilowatt-Peak (kWp) neu ins-  tallierter Leistung 500 Euro geben, maxi- mal 10.000 Euro pro Gebäude.  Bei Gebäuden mit mehr als drei Wohn- einheiten soll es mit jeder weiteren  Wohneinheit maximal weitere 600  Euro an Förderung geben. Bei der Er- neuerung bestehender PV-Anlagen   wird nur der Leistungszuwachs ge- fördert. Gefördert werden sollen auch  Batteriespeicher mit 500 Euro je Kilo- watt Speicherkapazität. Lediglich nach- gerüstete Batteriespeicher erhalten 250  Euro je Kilowatt Speicherkapazität, so  Klaus Brecht.


Stellungnahmen Stadtrat Mathias Pütz (CDU) betonte das  Volumen des neuen Förderprogramms.  Damit erhoffe man sich einen Anreiz zum  erheblichen Ausbau der Photovoltaik- Anlagen auf den Dächern. In Anbetracht  der Potentiale für den Ausbau der PV- Anlagen in Walldorf sei eine zusätzliche  öffentliche Förderung unentbehrlich. Die  Beschlussvorlage lobte Mathias Pütz aus- drücklich. Alle relevanten und wichtigen  Komponenten sieht die CDU im neuen  Förderprogramm berücksichtigt. Es müs- se das Ziel sein, gerade mit diesem und  allen anderen Förderprogrammen gerade  den Gebäudealtbestand zu erreichen, so  Pütz weiter. Der Rückwirkung des Förder- programms zum 1.4.22 stimme man zu. Für Stadträtin Dr. Andrea Schröder- Ritzrau (SPD) ist das neue umfangreiche  Förderprogramm eine neue Strategie, die  „unsere bisherigen Bemühungen um PV  in Walldorf gemeinsam mit den Stadt- werken deutlich ausweitet“. Damit solle  eine schnelle und effiziente Umsetzbar- keit garantiert werden. Die vorgesehe-  nen Maßnahmen sollen einen möglichst  hohen PV-Ertrag pro eingesetztem Euro  Fördermittel generieren. Über den Aus- bau von PV-Anlagen auf Gebäuden hin- aus nannte Dr. Schröder-Ritzrau auch die  Potentiale unter anderem von Freiflächen  als wichtige Bestandteile der Strategie  insgesamt., da man vor allem mit grö- ßeren Anlagen effektiv Energie erzeugen  könne. Die Batteriespeicher würden zwar  keine Kilowattstunde mehr Strom erzeu- gen, die SPD-Fraktion könne dieser För- derung aber zustimmen, vor allem, wenn  Hausbesitzer durch eine gute Beratung  einen hohen Autarkiegrad erreichten. Stadtrat Manfred Wolf (Bündnis 90/Die  Grünen) sagte, es sei zwingend erforder- lich, dass die Potentiale für Solarenergie  in Walldorf besser ausgenutzt werden,  um die Klimaschutzziele zu erreichen. Er  dankte allen Fraktionen und dem Bür- germeister für die Unterstützung bei dem  neuen Förderprogramm. Mit dem Be- schluss wolle man mehr als einen Denk- anstoß geben, endlich zu handeln. „Mit  dieser Förderkulisse ist und wird Wall-  dorf soweit uns bekannt ist, bundesweit  mal wieder einzigartig“, zeigte sich Man- fred Wolf überzeugt. Auch er nannte wei- tere Potentiale in der Stadt beim Ausbau  der Solarenergie. Stadtrat Günter Lukey (FDP) sieht in der  Energiewende eine historische Chan- ce, aus der „ökonomischen und politi- schen Abhängigkeit einzelner Staaten  auszusteigen“. Jeder vierte Hausbesitzer  in Walldorf plane laut einer Umfrage  in den kommenden 12 Monaten eine  Photovoltaik-Anlage auf dem Hausdach  installieren zu lassen, so Lukey. Das wer- de zum Klimaschutz beitragen. Mit der  Unterstützung durch das neue Förder- programm sollte es gelingen, viele Haus- besitzer in Walldorf in Photovoltaik-An- lagen zu investieren. Die FDP bekenne  sich zur Klimaoffensive, welche die Ver- waltung ausgerufen habe. Man halte das  Programm für sehr umfassend und fi- nanziell für äußerst reizvoll. Die Einführung des neuen Förderpro- gramms wurde bei einer Enthaltung  mehrheitlich beschlossen.