CDU Stadtverband Walldorf

Städtisches Wohnbauprojekt in der Wieslocher Straße

Gemeinderat stimmte über Verfahren der Planungsleistungen ab

Artikel in der Walldorfer Rundschau 2022 Nr. 17 Seite 3 und 4.

Die Walldorfer Rundschau 2022 Nr. 17 in Papierform und auf dem Smartphone | Foto: Dr. Clemens KrieselDie Walldorfer Rundschau 2022 Nr. 17 in Papierform und auf dem Smartphone | Foto: Dr. Clemens Kriesel

Bei der öffentlichen Gemeinderatssit- zung am 12. April hatte der Gemeinde- rat über das Verfahren der Planungs- leistungen beim Wohnungsbau in der  Wieslocher Straße zu beschließen.  Nach dem Grundsatzbeschluss, das  nächste Wohnungsbauprojekt der Stadt  Walldorf auf den beiden Grundstücken  der Stadt Walldorf an der Wieslocher  Straße zu realisieren, sollen nun die  nächsten Schritte hinsichtlich dem Ein- stieg in die Planung gegangen werden.  Aufgrund der Projektdimension müs- sen für die Planungsleistungen und die  Bauleistungen entsprechende Vergabe- verfahren durchgeführt werden. Daher  sind für den Beginn der konkreten Pla- nung die Vergaben an die Planer für die  Gebäudeplanung und die Technische  Gebäudeausrüstung Verfahren nach der  Vergabeverordnung (VgV) für dieses  Vorhaben oberhalb der EU-Schwellen- werte durchzuführen. Die Beschlussvorlage empfahl 1. die Durchführung eines VgV-Verfah- rens mit integrierten‚ nicht offenen  Wettbewerb zur Vergabe der Architek- tenleistung, 2. die Durchführung der VgV-Verfahren  zur Vergabe der Fachplanungsleistun-  gen Tragwerksplanung, Haustechnik- planung und Elektroplanung und 3. die Beauftragung der Verwaltung mit  der Erarbeitung einer Verfahrensaus- lobung für den Planungsteil Architek- tenwettbewerb. Stadtbaumeister Andreas Tisch erläuterte  die Einzelheiten dazu. Stellungnahmen Stadtrat Uwe Lindner (CDU) sagte, dass  für die CDU die Anzahl von Büros so  gewählt werden solle, dass eine Vielzahl  von qualitativen guten Lösungen erar- beitet und angeboten werden. 12 bis 16  Büros sollten für dieses Verfahren genü- gen. Bezüglich der Verfahrensumsetzung  hinsichtlich der stimmberechtigten Mit- glieder der Jury könne man den Ausfüh- rungen der Vorlage zustimmen. Im nicht  offenen Wettbewerb sehe man den Vor- teil, dass die anrechenbaren Preisgelder  erheblich reduziert werden. Im Sinne der  zukünftigen Bewohner der beiden Häu- ser dürfe keine unnötige Zeit verloren  gehen. Stadtrat Manfred Zuber (SPD) signali- sierte Zustimmung der SPD für alle Punk- te in der Beschlussvorlage. Bei Punkt  1 sehe man den Vorteil von geringeren   Kosten bei einer großen Teilnehmerzahl.  Man wolle aus mehreren Entwürfen den  besten auswählen. Man könne auf quali- fizierte Büros aus der Region setzen. Die  SPD schlug 16 statt 12 Architektenbüros  vor, damit man das Vorschlagsrecht für  vier Büros aus der Region habe. Großen  Wert lege man außerdem auf nachhalti- ges Bauen. Außerdem wünsche man sich  eine engere Vorgabe bei der Zielformu- lierung. Stadtrat Hans Wölz (Bündnis 90/Die  Grünen) sagte, dass die Grünen dem  Vorschlag zu Punkt 1 nicht zustimmen  könnten. Zur Begründung führte Wölz  aus, dass man eine Mehrfachbeauftra- gung bevorzuge. Die Mehrkosten seien  im Verhältnis zu den Gesamtkosten ver- tretbar. Dabei könnten sich auch mehr als  fünf Büros bewerben. Es würden dann  nur fünf Bewerber mit ihren Planungen  in der Preisgerichtssitzung beurteilt. Die  Konzentration auf diese fünf Büros lasse  „eine wesentlich tiefer gehende Beurtei- lung ihrer Planungsleistung durch das  Preisgericht erwarten“, so Hans Wölz.  Außerdem sei der Gemeinderat im Ge- gensatz zum vorgeschlagenen Verfahren  nicht an den 1. Preisträger gebunden.  Beim größten Wohnbauprojekt der Stadt


müsse der Gemeinderat die Auswahl des  Planungsbüros vornehmen. Die Grünen  beantragten eine getrennte Abstimmung.  Den Punkten 2 und 3 stimme man zu. Stadtrat Günter Lukey bezeichnete den  bezahlbaren Wohnraum als „äußerst  wichtigen Teil der Daseinsfürsorge“. Die  FDP-Fraktion befürworte einen nicht  offenen Wettbewerb für die Architekten-  leistungen. Man erhoffe sich mit den 12– 16 Architektenbüros eine gute Mischung  an attraktiven Lösungen. Außerdem  wünsche man sich beim Beton die Ver- wendung von rezyklierter Gesteinskör- nung. Dieser nachhaltige Baustoff solle  in der Aufgabenstellung ergänzt werden.  Die Fachplanleistungen für Tragwerks-  und Elektroplanung sowie Haustechnik  durch ein VgV-Verfahren und die Beauf-  tragung der Verwaltung mit der Verfah- rensauslobung trage man mit und hoffe  auf eine schnelle Umsetzung. Abstimmung Die getrennte Abstimmung wurde Punkt  1 mit 17 Ja-Stimmen und 5 Nein-Stim- men mehrheitlich angenommen. Die  Punkte 2 und 3 wurden einstimmig an- genommen.