CDU Stadtverband Walldorf

Stadt Walldorf stellt die Fortschreibung des Energieberichtes vor

Energieverbrauch rückläufig

Artikel in der Walldorfer Rundschau 2021 Nr. 49 Seite 3.

Motivbild Walldorfer Rundschau Nr. 49 / 2021 | Bildschirmabgriff: Dr. Clemens KrieselMotivbild Walldorfer Rundschau Nr. 49 / 2021 | Bildschirmabgriff: Dr. Clemens Kriesel

Im Rahmen der öffentlichen Gemein- deratssitzung am 23. November stellte  Michael Rothweiler, Energiemanager  der Stadt Walldorf, den Energiebericht  für das Jahr 2020 vor.  Man habe zwar einen Rückgang des  Energieverbrauchs in 2020 erlebt, auf- grund der Pandemie könne man aber  nicht sicher von einer tatsächlichen Ener- gieeinsparung sprechen, so Rothweiler,  da Gebäude beispielsweise eine Zeit lang  gar nicht mehr in Nutzung waren. Einen  Rückgang im Verbrauch habe es durch  den Lockdown im Frühjahr bei Wasser,  Wärme und Strom gegeben. Richtung  Ende des Jahres habe es, bedingt durch  die Umstellung der Lüftung in den Schu- len, einen höheren Wärmeverbrauch ge- geben. Stadtrat Mathias Pütz (CDU) sprach von  erfolgreichen Bestrebungen der Stadt,  den „Ressourcenverbrauch ihrer öffent- lichen Gebäude kontinuierlich zu ver- ringern“. Mit dem sinkenden Verbrauch  von Strom, Gas und Wasser gehen so- wohl die Emissionen – und das trotz stei- gendem Gebäudebestand – als auch die  Kosten zurück. Die Herangehensweise  sei vorbildlich, das kommunale Ener- giemanagement erfülle die „Kriterien  effizienten Handelns“, so Stadtrat Pütz.  Der Energiebericht diene als Vorbild des  technisch Möglichen, auch für den priva- ten Immobilienbestand, wo Mathias Pütz  ein noch weitaus größeres Potential zur  Energieeinsparung ausmachte. Es sei be- reits viel geschafft worden, der Standard  sei mit Blick auf die einzelnen Objekte  bereits beachtlich. Den Energiebericht  nehme man wohlwollend zur Kenntnis. Stadträtin Dr. Andrea Schröder-Ritzrau  (SPD) dankte Michael Rothweiler für sei-  ne Akribie und seinen technischen Sach- verstand, der „uns überaus beeindruckt  und den wir nicht für selbstverständlich  nehmen“. Der Energiebericht 2020 do- kumentiere insgesamt die Anstrengun- gen zur Optimierung beim Energie- und  Wasserverbrauch. Vor allem dokumen- tiere er, dass das regelmäßige Warten,  stetes Dranbleiben und die Optimierung  der Anlagen sowie die Automatisierung  den größten Anteil bei den Einsparun- gen haben. Was noch fehle, was laut Dr.  Andrea Schröder-Ritzrau vor allem Auf- gabe der Politik und Verwaltung sei, sei  das Setzen verbindlicher Ziele, bis wann  man wie viele klimaschädliche Emissi- onen durch die kommunalen Liegen- schaften noch haben und auch, ob man  die Klimaneutralität aller kommunalen  Gebäude erreichen wolle. Man könne  zwar nicht wissen, wie sich der corona- bedingte Energieverbrauch weiter ent- wickeln werde, aber die Gesundheit der  Bevölkerung habe für die SPD Vorrang  vor Energieeinsparung. Schröder-Ritzrau  befürwortete außerdem den Ausbau von  Photovoltaikanlagen, um langfristig kli- maneutralen Strom zu erzeugen. Ziel des kommunalen Energiemanage- ments sei es, den Energieverbrauch in  den kommunalen Liegenschaften ohne  Komforteinbußen zu senken, so Stadt- rat Hans Wölz (B90/Grüne). Die konti- nuierliche Auswertung und Erfassung  der Verbräuche von Wärme, Strom und  Wasser sei die Grundlage dafür. „Die  Personalisierung dieses Aufgabenge- bietes bei der Stadt hat sich als richtig  erwiesen, weil der Gemeinderat durch  Herrn Rothweiler einen sachkundigen  Mitarbeiter hat, der uns einen dokumen- tierten und aussagekräftigen Verlauf der  Verbräuche und Kosten aller wichtigen   kommunalen Liegenschaften erstellt hat“,  so Hans Wölz. Die deutliche Senkung  des CO2-Ausstoßes im Vergleich zu 2019  sei der Coronapandemie geschuldet und  deshalb nicht mit den Vorjahren zu ver- gleichen. Trotzdem sei die optimierte Be- triebsführung der Bestandgebäude und  -anlagen ein „wichtiger Baustein beim  kommunalen Klimaschutz“ und trage  zur Senkung der Betriebskosten bei. Bei  der Erneuerung von Heizanlagen sollte  der Ausstieg von fossilen Energieträgern  „mit Nachdruck angestrebt werden“, so  Wölz. Beim Ausbau der PV-Anlagen  gehe man davon aus, dass noch nicht alle  Potentiale abgedeckt seien. Das effektive  Energiemanagement müsse qualitativ  fortgesetzt werden. Energiemanagement und Klimaschutz  gehörten seit Jahren zu einer nachhalti- gen und effizienten Bewirtschaftung der  städtischen Liegenschaften, so Stadtrat  Günter Lukey (FDP). Eine energiespa- rende und klimaschonende Unterhaltung  der kommunalen Liegenschaften erfor- dere ein regelmäßiges Controlling beim  Strom-, Wärme-, und Wasserverbrauch.  Der Energiebericht liefere detaillierte  Informationen, wo genau die Verbräu- che anfallen. Energetische Schwachstel- len würden so aufgezeigt. Das stelle eine  wichtige Entscheidungsgrundlage über  weitere Maßnahmen zur Steigerung der  Energieeffizienz und die Einsatzmög- lichkeiten regenerativer Energien dar.  Erfreulich sei, dass der Energieverbrauch  seit 2010 kontinuierlich rückläufig sei.  „Dämmmaßnahmen, der Austausch von  alten Heizungen und die Nutzung erneu- erbarer Energien machen sich bezahlt“,  so Stadtrat Günter Lukey. Der Energiebericht wurde damit vom  Gemeinderat zur Kenntnis genommen.