CDU Stadtverband Walldorf

Planungswettbewerb ist beschlossene Sache

Raumprogramm für den Neubau des Feuerwehrhauses im Gemeinderat vorgestellt

Artikel in der Walldorfer Rundschau 2024 Nr. 39 auf Seite 4

Die Walldorfer Rundschau Nr. 39 / 2024 wird gelesen | Foto: Dr. Clemens KrieselDie Walldorfer Rundschau Nr. 39 / 2024 wird gelesen | Foto: Dr. Clemens Kriesel

Es ist „ein sehr wichtiges Vorhaben“, wie  Bürgermeister Matthias Renschler in  seinen einleitenden Worten noch einmal  deutlich machte. Wichtig für Walldorf,  aber auch für die Region: der Neubau  des Feuerwehrhauses. Denn die Freiwil- lige Feuerwehr kümmert sich nicht nur  um die Wohnstadt mit ihren 16.000 Ein- wohnern und das Industrie- und Gewer- begebiet mit über 24.000 Arbeitsplät- zen, sondern auch um die umliegenden  Landes- und Bundesstraßen sowie die  Autobahnen A5 und A6. Kaum ein Tag  vergeht ohne Einsatz und um dafür ge- rüstet zu sein, ist ein Ersatz für das 1968  erbaute, seit Längerem aus allen Nähten  platzende alte Feuerwehrhaus dringend  notwendig. Auf den Standort südlich  des Friedhofs auf dem Gelände der alten  Tabakscheune hatte sich der Gemeinde- rat im April 2022 verständigt und damit  einen früheren Beschluss gekippt, das  Feuerwehrhaus im dritten Abschnitt des  Baugebiets Walldorf-Süd anzusiedeln. Einstimmig hat der Gemeinderat jetzt  das von der Verwaltung in enger Ab- stimmung mit der Feuerwehr erar- beitete Raumprogramm beschlossen,  ebenso auch das Programm der neuen  Räume für den Ortsverein des Deut- schen Roten Kreuzes (DRK) in unmit- telbarer Nachbarschaft. Damit hat das  Gremium auch den Startschuss für die  Durchführung eines Verfahrens nach  der Vergabeordnung (VgV-Verfahren)  für die Architektenleistung mit integ- riertem Planungswettbewerb gegeben.  Wie Stadtbaumeister Andreas Tisch  erläuterte, wird bei allen Überlegun- gen auch immer der Notarzt-Standort  des DRK-Kreisverbandes mit in den  Blick genommen, um auch in diesem  Fall für eine geplante Erweiterung Flä- chen zur Verfügung stellen zu können.  „Das Raumprogramm ist auf die Zu- kunft ausgerichtet“, sagte Tisch über das  Feuerwehrhaus. Mit dem Wettbewerb  werde man sicher eine gute Auswahl  an Vorschlägen bekommen. Die Ver- fahrens- und Wettbewerbsbetreuung  wurde bereits in einer vorangegangenen  Ausschusssitzung an das erfahrene Büro  Kohler Grohe Architekten (Stuttgart)  vergeben. Die Preisgerichtssitzung soll  im April 2025 stattfinden. Viel Nutz- und Stellfläche Grundsätzlich soll die Planung eine  Lösung für das gesamte Areal „Südlich  des Friedhofs“ erarbeiten. Dazu gehört  unter anderem die Erschließung mit  funktional schlüssigen Zufahrten für  alle drei Einrichtungen, aber auch die  geplante Unterführung der B291 für die   anrückenden Einsatzkräfte. Zudem soll  der Friedhof vor zusätzlichen Schallbe- lästigungen geschützt werden. Im neuen  Feuerwehrhaus ist aktuell eine Nutz- fläche von knapp 3900 Quadratmetern  vorgesehen, dazu kommt mit mehr als  2300 Quadratmetern Außenanlagen  eine ebenfalls „stattliche Fläche“, so  Tisch. Es werden 17 Stellplätze für Fahr- zeuge vorgesehen, zudem Stellplätze für  die Funktions-Container der Wechsella- der-Fahrzeuge in einer separaten Logis- tikhalle, in der auch Materialien für den  Katastrophenschutz untergebracht wer- den. Das Raumprogramm sieht Technik-  räume in einer Teilunterkellerung vor,  Werkstätten, Waschhalle, Umkleideräu- me, Funk- und Führungsstabraum im  Erdgeschoss, Einsatzleitung, Verwal- tungs-, Ausbildungs- und Aufenthalts- räume im Obergeschoss. Büroflächen  könnten nach den Vorstellungen der  Stadtverwaltung auch als Co-Working- Plätze für Feuerwehrangehörige genutzt  werden, um perspektivisch die Heimar- beit in Nähe der Feuerwehr zu ermög- lichen und so ein attraktives Angebot  für die Einsatzkräfte zu schaffen. Für  das neue Gebäude des DRK-Ortsvereins  rechnet man mit einer Nutzfläche von  637 Quadratmetern. „Wir befinden uns endlich auf der Zielge- raden“, sagte Uwe Lindner für die CDU- Fraktion. Die Planung setze eine hohe  Fachkompetenz aller Beteiligten voraus,  damit die Umsetzung gelingen kann – in  diese Kompetenz habe man Vertrauen.  „Es ist wichtig, dass die Feuerwehrka- meraden mitgenommen wurden“, sagte  Lindner, ebenso wichtig sei, die Räume  nicht zu klein zu bauen, um nicht schon  in ein paar Jahren erneut vor ähnlichen  Problemen zu stehen. „Gut Ding will  Weile haben“, kommentierte Manfred   Zuber (SPD) die „lange Planungsphase“,  die nun „absehbar bald“ zu Ende gehe.  Die SPD freue sich, „heute dem Projekt  einen großen Schritt näher zu kommen“.  Zuber erinnerte aber auch daran, dass  das aus seiner Sicht schon früher möglich  gewesen wäre: Bereits 2018 habe die SPD  eine Machbarkeitsstudie zur nun geplan- ten Unterführung beantragt, die damals  jedoch abgelehnt wurde. Jetzt sei er aber  zuversichtlich, dass der Neubau „zur Zu- friedenheit aller“ durchgeführt werde. „Nach einer 15-jährigen Hängepartie“  mache man endlich „Nägel mit Köpfen“,  meinte Paula Glogowski (FDP). Auch  ihre Fraktion habe Wert darauf gelegt,  dass „die Expertise der Feuerwehr“ mit  einbezogen werde. Man sei „froh, dass  es endlich vorangeht“, müsse aber den- noch „auch die Gesamtkosten im Auge  behalten“. Wilfried Weisbrod (Bündnis  90/Die Grünen) erklärte, der Neubau  des Feuerwehrhauses sei schon im Bür- germeisterwahlkampf 2010 ein Thema  gewesen, also „eine Debatte, die wir  schon ziemlich lange führen“. Er sprach  den schwierigen Zwiespalt an, zu einer  guten Lösung zu kommen und gleich- zeitig die Kosten im Rahmen zu halten.  Über den Beschluss, am Friedhof zu  bauen, sei man „froh“ und mit VgV-Ver- fahren habe man in der Vergangenheit  „gute Erfahrungen gemacht“. Weisbrod  erinnerte auch an einen Gemeinderats- beschluss von 2010, alle städtischen Ge- bäude in Passivhausbauweise zu errich- ten.  Einen „wichtigen Schritt für die Zu- kunft“ sah Mihriban Gönenç (Zusam- men für Walldorf) im Beschluss. Das  Raumprogramm bilde „eine solide  Basis“, sie begrüße das Verfahren und  den Wettbewerb für das Vorhaben, das  „auch überregionale Bedeutung“ habe.