CDU Stadtverband Walldorf

Heizungssanierung Waldschule

Artikel in der Walldorfer Rundschau 2023 Nr. 37 auf Seite 15.

Die Walldorfer Rundschau 2023 Nr. 37 druckfrisch aus dem Briefkasten | Foto: Dr. Clemens KrieselDie Walldorfer Rundschau 2023 Nr. 37 druckfrisch aus dem Briefkasten | Foto: Dr. Clemens Kriesel

Mit der Entscheidung für die  Weiterentwicklung der Wald- schule in der mittlerweile  beschlossenen Form bekennen  wir uns auch zum Erhalt des  städtebaulich relevanten  Gebäudeensembles. Damit ein- her gehen auch gebäudetechni- sche Überlegungen und Sach- zwänge für den Bestand. Wol- len wir bei der aus terminlichen  Gründen zwingend zu beschlie- ßenden Heizungssanierung  eine Entscheidung herbeifüh- ren, so stoßen wir an die Gren- zen des rechtlich Zulässigen oder des technisch Machbaren. Nach zweifachen intensiven Vorberatungen mit kompetenter  Unterstützung des betrauten Ingenieurs, Herrn Schaar, sind wir  ausreichend informiert, um eine fundierte Abwägung zu treffen. Mit einem Gebäudeenergiegesetz in der Schwebe sowie in Unsi- cherheit über zukünftige technische Gestaltungsmöglichkeiten in  Fragen alternativer gasförmiger Energieträger steht für die CDU- Fraktion heute in erster Linie fest, den noch funktionierenden  Gaskessel nicht auszutauschen. Abgesehen davon wird es dann komplizierter. In der Verpflich- tung, den vorgeschriebenen Anteil an erneuerbaren Energien zu  erreichen, und angesichts der fachlichen Begutachtung, dass dies


 

mittels Wärmepumpen nicht zu schaffen ist, hat man sich auf die  Variante eines Pelletkessels konzentriert.  Nachdem sich dieser Ansatz auch aufbauend auf der Einschät- zung der Verwaltung am aussichtsreichsten präsentierte, haben  wir in der Fraktion unsere Diskussion verstärkt auf den Brennstoff  Pellets ausgerichtet – und das bis kurz vor der heutigen Sitzung.  Hier waren und sind die größten Vorbehalte zu verzeichnen.  Dies berührt unter anderem die Aspekte der Gewinnung, des  Transportes, der Emmissionen, des Brandschutzes und auch der  zukünftigen rechtlichen Einordnung. Nicht unerwähnt bleiben  darf die Tatsache, dass insbesondere aufgrund des Raubbaus auch  an europäischen Wäldern auf EU-Ebene erwogen wird, die rele- vante Erneuerbare-Energien-Richtlinie diesbezüglich zu reformie- ren. Mit der Verwertung von Holz als Brennstoff wird auch die  Verminderung der Artenvielfalt in den Wäldern, der Einschlag  in Primärwälder, die Verwertung von jungen Bäumen und der  globale Transport des Rohstoffes befördert. Fakten, die auch der  nachhaltigen und wichtigen Forstbewirtschaftung entgegenstehen.  Gleichwohl muss im Sinne einer tragfähigen Lösung die Wald- schule auch in Zukunft beheizt werden und sollte der Rat das im  Raum stehende rechtliche und technische Risiko eines Austausches  des defekten Gaskessels mit einer vagen Zukunftsoption auf eine  CO2-neutrale Versorgung scheuen, so stimmt unsere Fraktion mit  Bauchschmerzen und Vorbehalten dem Verwaltungsvorschlag zu,  jedoch nicht in der Variante mit größerem Pelletkessel, sondern in  der ursprünglich vorgesehenen. Selbstverständlich fließt die bereits  heute feststehende CO2-Bepreisung und die Unklarheit zukünfti- ger Marktpreise der Rohstoffe dabei in unsere Überlegungen mit  ein. Ebenso die Frage der Dringlichkeit der Maßnahme, steht die  geplante Heizung doch frühestens im übernächsten Winter zur  Verfügung. Der heutige Beschluss offenbart erbliche Schwierigkeiten des Sek- tors der Gebäudeenergie in Zeiten von Klimaanpassung, techni- schen Erfordernissen und wirtschaftlich vertretbaren Lösungen.  Auch für zukünftige Projekte gilt es, hieraus gewonnene Erkennt- nisse sinnvoll weiter zu entwickeln. Wir bedanken uns abgesehen  davon bei Herrn Tisch und dem betrauten Ingenieurbüro für die  fachliche Begleitung der Beratungen sowie die geduldige und ziel- gerichtete Beantwortung von Fragen. Abschließend legen wir größten Wert auf die Verwendung von zer- tifiziertem Brennstoff mit nachgewiesener Herkunft und kurzen  Transportwegen. Mathias Pütz, CDU-Fraktion Nach der Veröffentlichung „Gaskessel wird durch Holzpellets  ergänzt“ auf der Website der Stadt Walldorf erreichte uns eine  Stellungnahme einer Firma aus Heidelberg, die Holzpellets aus  nachhaltiger heimischer Forstwirtschaft produziert und deutsch- landweit liefert. Die CDU Walldorf stellt ja die grundsätzlich hohe  Wertigkeit von heimischen Holzpellets nicht in Frage, nur müssen  wir darauf hinweisen, dass auch Holzpellets nur begrenzt verfüg- bar sein werden. Grundsätzlich haben wir die Möglichkeiten im  Vorgriff auf des Gebäude-Energie-Gesetz „durchgespielt“ und sind  ratlos, was unseren riesigen Immobilien-Altbestand anbelangt. Das  Gesetz bietet jetzt zwar Übergangsfristen, zeigt aber keine wirkli- chen Alternativen auf.