CDU Stadtverband Walldorf

Kaugummi-Hersteller in Walldorf kämpft mit steigenden Strompreisen

Moritz Oppelt MdB und Christiane Staab MdL besuchen asCom Confection GmbH in Walldorf - Fachkräftemangel und Energiepreise im Fokus

Walldorf. Wie wird eigentlich Kaugummi gemacht? Diese Frage wurde dem Bundestagsabgeordneten Moritz Oppelt und der Landtagsabgeordneten Christiane Staab (beide CDU) bei deren Unternehmensbesuch bei der Firma asCom Confection GmbH in Walldorf beantwortet. Das Unternehmen, das 1969 als Fleer GmbH gegründet und im Jahre 2008 durch den derzeitigen Eigentümer übernommen wurde, hat sich auf die Produktion von zuckerfreien Kaugummis spezialisiert. Es ist die letzte Produktionsstätte für Produkte dieser Art in Deutschland.

Martin Besch, Moritz Oppelt MdB, Marco Magni und Christiane Staab  MdL.Martin Besch, Moritz Oppelt MdB, Marco Magni und Christiane Staab MdL.

Geschäftsführer Marco Magni führte gemeinsam mit Martin Besch, kaufmännischer Leiter, die Besucher durch die Firma. Währenddessen stellte er das Unternehmen vor. Magni erläuterte, dass das Team von rund 60 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sehr international sei. Der allgemeine Fachkräftemangel sei auch in ihrer Branche spürbar. Staab dazu: „Branchenübergreifend fehlen Fachkräfte und Auszubildende. Die Schere zwischen einem Arbeitnehmer und einer Person die Sozialhilfe erhält ist so gering, dass sich Arbeit einfach nicht mehr zu lohnen scheint.“

Oppelt ergänzte, dass dies durch das geplante Bürgergeld der Ampel noch einmal verstärkt werden würde. Zudem seien diese Probleme auch nicht durch Arbeitsmigration zu lösen: „Wir bieten auch gut ausgebildeten Fachkräften aus dem Ausland nicht genügend Anreize, zu uns zu kommen“, so Oppelt dazu. Im internationalen Wettbewerb könne man unter anderem aufgrund der hohen Steuern und der hohen Lebenshaltungskosten in Deutschland kaum mithalten.

Magni hatte sich im Vorfeld bei Oppelt gemeldet, da die gestiegenen Rohstoff- und Energiekosten eine Gefährdung für die Existenz des Unternehmens darstellen würden. So seien die Preise für einige Zutaten um bis über hundert Prozent gestiegen. Eine Weitergabe dieser Preissteigerungen an die Kunden sei kaum möglich. Dies gelte auch für die gestiegenen Energiekosten.

Das Unternehmen habe mit einem Jahresbedarf an Strom von 1,8 Mio. kw/h bislang rund 548.000 Euro bezahlt. Bei den derzeit angebotenen Stromtarifen würden die Kosten aktuell bei bereits 822.000 Euro liegen. Für 2023 rechne man mit Mehrkosten für den eingekauften Strom von mindestens 200 Prozent im Vergleich zum Jahr 2022. Unter diesen Umständen denke man selbstverständlich über Wege nach, die Existenz des Unternehmens zu retten, so Magni. Dies schließe auch einen Umzug der Firma ins Ausland ein.

Doch man wolle in Deutschland bleiben, denn hier sei man nicht nur nah am Markt und an den Kunden, man profitiere auch von den technologischen Möglichkeiten und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Der wichtigste Faktor sei ein fairer Energiepreis. Oppelt dazu: „Die Gaspreis-Bremse ist nur ein Pflaster und keine Heilung und löst das Stromproblem nicht. Aktuell ist es wichtig, dass die Atomkraftwerke weiterlaufen, auch über das nächste Frühjahr hinaus.“ Ein weiterer Pfeiler sei das Fracking eigenen Gases, erklärte Oppelt weiter: „Wir müssen heimische Erdgasvorkommen in der Nordsee und in Niedersachsen nutzen.“

Oppelt und Staab waren sich einig: Die Bundesregierung müsse Maßnahmen treffen, die dafür sorgen, dass Unternehmen Deutschland nicht den Rücken kehren. (Text/ Foto: Christine Fischer)