CDU Stadtverband Walldorf

Heizungssanierung Waldschule

Stellungnahme der CDU Fraktion

Mit der Entscheidung für die Weiterentwicklung der Waldschule in der mittlerweile beschlossenen Form, bekennen wir uns auch zum Erhalt des städtebaulich relevanten Gebäudeensembles. Damit einher gehen auch gebäudetechnische Überlegungen und Sachzwänge für den Bestand. Wollen wir bei der aus terminlichen Gründen zwingend zu beschließenden Heizungssanierung eine Entscheidung herbeiführen, so stoßen wir an die Grenzen des rechtlich Zulässigen oder des technisch Machbaren bzw. Gewollten.

Waldschule | Foto: Dr. Clemens KrieselWaldschule | Foto: Dr. Clemens Kriesel

Nach zweifachen intensiven Vorberatungen, sowie einem Ortstermin mit kompetenter Unterstützung des betrauten Ingenieurs Herrn Schaar sind wir ausreichend informiert, um eine fundierte Abwägung zu treffen. Mit einem Gebäudeenergeigesetz in der Schwebe, sowie in Unsicherheit über zukünftige technische Gestaltungsmöglichkeiten in Fragen alternativer gasförmiger Energieträger steht für die CDU-Fraktion heute in erster Linie fest, den weiterhin funktionierenden Gaskessel vorwiegend aus Gründen der Versorgungssicherheit nicht auszutauschen. Abgesehen davon wird es dann komplizierter. In der Verpflichtung, den vorgeschriebenen Anteil an erneuerbaren Energien zu erreichen und angesichts der fachlichen Begutachtung, dies mittels Wärmepumpen nicht zu schaffen, hat man sich auf die Variante eines Palletkessels konzentriert. Nachdem sich dieser Ansatz auch aufbauend auf der Einschätzung der Verwaltung am aussichtsreichsten präsentierte, haben wir in der Fraktion unsere Diskussion verstärkt auf den Brennstoff Pallets ausgerichtet - und das bis kurz vor der heutigen Sitzung. Hier waren und sind die größten Vorbehalte zu verzeichnen. Dies berührt unter anderem die Aspekte der Gewinnung, des Transportes, der Emmissionen, des Brandschutzes und auch der zukünftigen rechtlichen Einordnung. Nicht unerwähnt bleiben darf die Tatsache, dass insbesondere aufgrund des Raubbaus auch an europäischen Wäldern auf EU-Ebene erwogen wird, die relevante Erneuerbare-Energien-Richtlinie diesbezüglich zu reformieren. Mit der Verwertung von Holz als Brennstoff wird auch die Verminderung der Artenvielfalt in den Wäldern, der Einschlag in Primärwälder, die Verwertung von jungen Bäumen und der globale Transport des Rohstoffes befördert, Fakten die auch der nachhaltigen und wichtigen Forstbewirtschaftung entgegen stehen. Gleichwohl muss im Sinne einer tragfähigen Lösung die Waldschule auch in Zukunft beheizt werden und sollte der Rat das im Raum stehende rechtliche und technische Risiko eines Austausches des defekten Gaskessels mit einer vagen Zukunftsoption auf eine CO2- neutrale Versorgung scheuen, so stimmt unsere Fraktion mehrheitlich mit Bauchschmerzen und Vorbehalten dem Verwaltungsvorschlag zu, jedoch nicht in der ergänzenden, noch stärker auf Pellets basierenden Variante mit größerem Kessel, sondern in der ursprünglich vorgesehenen. Selbstverständlich fließt die bereits heute feststehende CO2-Bepreisung und die Unklarheit zukünftiger Marktpreise der Rohstoffe dabei in unsere Überlegungen mit ein. Ebenso die Frage der Dringlichkeit der Maßnahme, steht die geplante Heizung doch frühestens im übernächsten Winter zur Verfügung. Der heutige Beschluss offenbart erbliche Schwierigkeiten des Sektors der Gebäudeenergie in Zeiten von Klimaanpassung, technischen Erfordernissen und wirtschaftlich vertretbaren Lösungen. Auch für zukünftige Projekte gilt es, hieraus gewonnene Erkenntnisse sinnvoll weiter zu entwickeln. Wir bedanken uns abgesehen davon bei Herrn Tisch und dem betrauten Ingenieurbüro für die fachliche Begleitung der Beratungen sowie die geduldige und zielgerichtete Beantwortung von Fragen. Sofern der Beschluss für den Palletkessel getroffen wird, legen wir größten Wert bzw. bestehen auf die Verwendung von möglichst zertifiziertem Brennstoff mit nachgewiesener Herkunft und möglichst kurzen Transportwegen.