In den Coronajahren 2020 und 2021 musste sich unsere Bevölkerung hauptsächlich vor der Pandemie schützen. Positiv war jedoch, dass uns dieser Coronazustand zwangsläufig aber auch vor Straftätern und den hieraus resultierenden Straftaten schützten. Obwohl die Straftaten in Baden-Württemberg im Jahr 2022 wieder angestiegen waren, ist dennoch die Gesamtstraftatenbilanz um 4,1 Prozent niedriger als im Jahr 2019, also niedriger als vor der Pandemie. Dies darf man schon als eine positive Entwicklung bezeichnen.

Polizei-Wegweiser am Rathaus | Foto: Dr. Clemens Kriesel

Ohne jetzt nochmals auf alle Deliktsformen in unserer Kommune einzugehen, ist die Gesamtentwicklung von Gewalt und Kriminalität für alle von großer Bedeutung. Dabei dürfen die auf dem Vormarsch befindliche  Cyberkriminalität, die Kriminalität durch betrügerische Anrufe - Schockanrufe, wie zum Beispiel der „Enkeltrick“ -, nicht unerwähnt bleiben. Die Gesamtstraften im Bereich des Polizeireviers Wiesloch lagen im Jahr 2022 um 9,0 Prozent höher als die Fallzahlen im Jahr 2021. Die registrierten Fallzahlen in Walldorf stiegen auf 717 Fälle, also ein Anstieg um 16,02 Prozent. Auch wenn der Mittelwert (813 Fälle) der letzten zehn Jahre im Vergleich noch als zufriedenstellend bezeichnet werden kann, lässt dies für die Zukunft nichts Gutes erahnen.

Die deutlichen Zuwächse der Straftaten liegen in den Bereichen der Diebstahlsdelikte, alle Formen der Körperverletzung und der Sexualstraftaten. 

Kleinere Zuwächse waren bei den Sachbeschädigungen, Vermögens- und Fälschungsdelikten zu verzeichnen. Die Aufklärungsquote ging zwar leicht zurück, lag aber immer noch bei sehr guten 62 Prozent. 

Insbesondere Gewaltkriminalität und Diebstahlsdelikte beeinflussen im besonderem Maß das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung. Konnten 2021 insgesamt 293 Tatverdächtige ermittelt werden, waren es im Jahr 2022 bereits 381. Leider ist auch die Anzahl der Tatverdächtigen unter 21 Jahren wieder deutlich angestiegen und auch erwähnt werden muss, dass der Anteil der nichtdeutschen Tatverdächtigen im Vergleich zum Vorjahr von 86 Fällen auf 132 Fälle gestiegen ist. Dies ist ein Anstieg bei den Diebstahlsdelikten um 44,6 Prozent, bei Gewaltdelikten um 33,3 Prozent, bei Vermögens- und Fälschungsdelikte um 55,3 Prozent und bei den Rauschgiftdelikten um 29,6 Prozent.
Wir alle wissen, dass die Ursachen von Kriminalität sowohl in der Persönlichkeit des Täters als auch an den sozialen Lebensbedingungen und dem Willen, sich zu integrieren, und den Möglichkeiten, sich integrieren zu können, liegen. Es müssen daher weiterhin alle Anstrengungen unternommen werden, damit eine gute Integration gelingen kann. Nur bei immer weniger Personal in den Kitas, den Schulen, aber auch den Sicherheitsorganen dürfte dies zukünftig einer fast unmöglichen Mammutaufgabe gleich kommen. Wenn weiterhin unkontrolliert jegliche Art von Migrationsströmen in unser Land zugelassen wird (täglich bis zu 1000 Personen, also monatlich eine Kleinstadt von 30.000 Personen), und der Bund die Kommunen weiterhin finanziell im Stich lässt, die finanziellen Mittel bei immer weniger Möglichkeiten der Unterbringung von Menschen fast unmöglich machen, fragen sich besorgte Bürger: Wo soll dies hinführen? 
Gerade auf der örtlichen Ebene, dort wo Kriminalität entsteht und sich zuerst auswirkt, sind die Ursachen konkret anzugehen. Vor Ort werden die Probleme zuerst sichtbar und kann man mit gezielten Maßnahmen auf Kriminalität einwirken. Umso wichtiger ist es, weiterhin eine von Kommune, Polizei, Schulen, Vereinen, Sozialarbeit und von jedem einzelnen Bürger getragene Kriminalprävention als gesamtgesellschaftliche Aufgabe anzusehen und weiterhin anzugehen. Im Wissen, dass in unserer Kommune dahingehend sehr viel geleistet wird, danken wir allen Verantwortlichen und jeder einzelnen Person, die mit dieser so wertvollen Arbeit einen unschätzbaren Wert für unsere Gesellschaft leisten. 
Abschließend danken wir ganz besonders den Polizeibeamten/innen des Polizeireviers Wiesloch und speziell den Beamten/innen des Polizeipostens Walldorf für ihre ständigen Bemühungen und den Einsatz für unsere „Sicherheit“, bei gleichzeitig schwerer und gefährlich werdender Arbeit. Für die Zukunft wünschen wir unserer neuen Postenleiterin Frau Sabine Müller zusammen mit Ihrem Team allzeit Glück und viele Ermittlungserfolge.