CDU Stadtverband Walldorf

CDU Antrag zur Anpassung der Straßenbeleuchtung

Stellungnahme der CDU Fraktion

Unser Antrag zur Prüfung der Anpassung bzw. Umstellung der Straßenbeleuchtung beinhaltet in seiner Begründung bereits wesentliche Argumente wie eine mögliche zusätzliche Energie- und somit Kostenersparnis und CO2-Vermeidung, sowie eine Schonung des Tag-Nacht-Rhythmus von Mensch und Tier.

Straßenbeleuchtung und Dachständer in Walldorf | Foto: Dr. Clemens KrieselStraßenbeleuchtung und Dachständer in Walldorf | Foto: Dr. Clemens Kriesel


Die recht umfangreiche Vorlage der Verwaltung hierzu haben wir besonders an den kritischen Stellen aufmerksam zur Kenntnis genommen und möchten auf die wesentlichen Aspekte eingehen.
Selbstverständlich geht es uns nicht darum, bereits neu installierte und langlebige Leuchten leichtfertig auszutauschen. Vielmehr soll der Fokus auf dem kommenden Bauabschnitt in Walldorf Süd und den Arealen im Dachständer-Rückbau liegen, zumal dort natürlich auch die Straßenbeleuchtung neu konzipiert wird. Für den Bestand ginge es in der Tat um die Kompatibilität mit einer modifizierten Steuerungstechnik oder eine erweiterte Nachtabsenkung.
Ebenso haben wir uns im Austausch mit dem Kollegen Lindner unter Berücksichtigung seiner Expertise als langjährigem Polizeibeamten mit den Sicherheitsfragen einer Beleuchtung mittels Bewegungsmeldern befasst und sind zu einem positiven Fazit gekommen, zumal auf räumliche Besonderheiten und dunkle Ecken ja immer eingegangen werden kann.
Was Kosten und Personalintensität der Betreuung angeht, so verweisen wir auf die Gemeinde Tuningen bei Villingen-Schwenningen, die deutschlandweit als Vorreiter auf die smarte Straßenbeleuchtung setzt und damit nicht nur ökologische, sondern auch administrative Vorteile identifiziert. Diese Kommune mit 3000 Einwohnern verfügt gewiss über überschaubare personelle Ressourcen. Gerade im Kostenbereich besteht erstens weiterhin die Möglichkeit der Amortisation durch einen geringeren Verbrauch und andererseits aus das Prinzip, dass die Technik nur dann günstiger wird, wenn sie auch angewandt wird.
Dabei wollen wir es argumentativ nicht belassen. Straßenbeleuchtung stellt auch eine wesentliche Quelle der nächtlichen Lichtverschmutzung da. Gerade am vorletzten Wochenende hat sich eine Dokumentation im ZDF („Licht aus - Sterne an“) mit dieser Problematik befasst. In Straßenlaternen besteht auch in modernerer Ausführung eine wesentliche Ursache für das Insektensterben - eine auch für den Menschen existenzbedrohliche Entwicklung. Dabei gehrt es nicht nur um die Lichtintensität, sondern auch um die Lichtstreuung. Diesen Faktor gilt es bei aktuellen Erkenntnissen zu berücksichtigen. Im Feldversuch wurde gezeigt, dass eine stark reduzierte Beleuchtung nicht zu einer erhöhten Unsicherheit im Straßenverkehr führt, da die Verkehrsteilnehmer viel weniger vom Licht geblendet werden und sich das Auge rasch an die dunklerer Umgebung anpasst.
Wir sehen in unserem Antrag einen Anstoß zu verstärkter Energieeffizienz im Straßenverkehr, zur erweiterten Einsparung von Ressourcen und somit einen Beitrag zur Energiewende, nach vorherigen Beratungen aber auch eine Initiative zum Wohl von Mensch und Tier und insbesondere zum Schutz lebenswichtiger Insekten. Übrigens auch das Artenschutzprogramm des Bundesumweltministeriums benennt künstliches Licht als wesentliche Ursache für das Insektensterben. Insofern werben wir auch bei berechtigter kritischer Bewertung um Zustimmung zu unserem Antrag, zumal es sich lediglich um eine Prüfung handelt, die uns die Problematik allemal Wert sein sollte.


 

Nach einem Ergänzungsantrag um die Betrachtung der gesamten Beleuchtungssituation durch die SPD, der ebenfalls angenommen wurde, ist der Antrag einstimmig verabschiedet worden.


 

Hier die Links zu der Gemeinderatsvorlage:

CDU-Antrag Straßenbeleuchtung mit Bewegungsmelder

Vorlage

Anlage