Gemeinschaftsverpflegung an Schulen
Die Aspekte der Verpflegung an unseren Schulen und Bildungseinrichtungen sind für uns mehr als ein Randthema. Bedenkt man den Stellenwert der Ernährung an sich und zugleich den Versorgungsauftrag unserer städtischen Einrichtungen spätestens seit Einführung der Ganztagsbetreuung, so steht fest, dass wir uns in der heute zu beschließenden Form um diese Fragen kümmern müssen.
Dies soll keineswegs als Generalkritik an der bisherigen Versorgung oder Vergabe verstanden werden, zumal bereits heute zahlreiche Kriterien in Fragen der Nachhaltigkeit zur Anwendung kommen, jedoch sollten wir im Interesse unserer Walldorfer Kinder und Jugendlichen sowie auch entsprechend gesamtgesellschaftlicher Notwendigkeiten die örtliche Gemeinschaftsverpflegung hinsichtlich verschiedener Kriterien neu bzw. verändert ausrichten. Die Komplexität der öffentlichen Vergabe - besonders in diesem Bereich - konnte im Rahmen einer vorbereitenden Arbeitskreissitzung gut herausgearbeitet werden. Zugleich wurde deutlich, dass ein kommunales Verpflegungskonzept der Schlüssel zur Realisierung unseres Antrages sein kann. Dementsprechend stimmen wir den heutigen Beschlussvorschlägen zu, sehen wir hierin doch die wesentlichen Anliegen des gemeinsamen Antrages umgesetzt. Dabei ist die externe Beratung unverzichtbar.
Die beigefügte Präsentation spricht vom Begriff „einer integrierten Ernährungspolitik“. Obwohl es wohl kaum einen individualisierteren Lebensbereich gibt als die Ernährung und die persönlichen Essgewohnheiten, braucht es auch eine Politik: Im überörtlichen Maßstab bei den Rahmenbedingungen der Lebensmittelerzeugung und vor Ort bei Definition der Kriterien für die Verpflegung an unseren Gemeinschaftseinrichtungen. Während die Kollegen der Grünen auch stark Wert auf die CO2-Bilanz der Lebensmittel legen, sehen wir dieses Kriterium im Wesentlichen bereits in Fragen der Regionalität und Saisonalität verankert. Gleichwohl drehen sich diese Begrifflichkeiten um eine möglichst praxistaugliche Form der Nachhaltigkeit. Ohne Hinwendung zu einer anderen Lebensweise - und dazu gehört zwingend auch die Ernährung - werden wir nicht zu einem verträglichen Ressourcenverbrauch in unserer Gesellschaft kommen. Unter Umständen werden wir gerade in den Einrichtungen der Gemeinschaftsverpflegung in Walldorf dazu einen Beitrag mit Signalwirkung liefern können und dies mir der bestmöglichen Einbeziehung von unmittelbar Betroffenen, Eltern bzw. der ganzen Gemeinde Schaft der jeweiligen Einrichtung.
Wir danken der Fraktion Bündnis90/die Grünen für die Zusammenarbeit bei diesem Antrag und der Stadtverwaltung für die detaillierte Vorbereitung des heutigen Beschlusses.
Wir stimmen allen Teilpunkten zu.