Wärmekonzept Astorpark
Unbestritten liegt bei den Liegenschaften des Kommunalen Kindergartens, des Astorhauses und der Ringstraße 45a ein akuter Sanierungsbedarf der Heizungsanlagen an.
Wegen der Komplexität der technischen Materie und der Heterogenität bzw. der allenfalls bedingten Vergleichbarkeit der Gebäudeanforderungen haben sich unser Bauamt und die gemeinderätlichen Gremien bereits mehrfach mit der Thematik auseinandergesetzt. Für uns als Fraktion war und ist eine Abwägung zwischen der nun gewählten Variante der Wärmezentrale mittels Holzpelletkessel und dreier Einzellösungen wesentlich für die Entscheidungsfindung. Natürlich ist eine realistische CO2-Bilanz der zukünftigen Wärmeversorgung unentbehrlich. Jedoch entbehrt diese nicht der für uns obligatorischen Wirtschaftlichkeitsbetrachtung. Dies gilt weniger im Hinblick auf die finanziellen Spielräume der Stadt an sich, sondern vielmehr im Vergleich der unterschiedlichen Mittelverwendung zur Ressourcenreduzierung. In die Bilanzierung der Optionen gehören für uns grundsätzlich ebenso die ökologische Bewertung der Baumaßnahme der benötigten Heizzentrale, Herkunft, zukünftige Verfügbarkeit und Transport der Pellets. In diesem Fall verlassen wir uns auch auf die externe Fachberatung bei der Bewertung der vielfältigen Möglichkeiten. Abgesehen davon kann die Erstellung dieses kleinen lokalen Wärmenetzes auch ein beispielhaftes Musterprojekt zukunftsfähiger Heiztechnik werden. Insofern stimmen wir den Beschlussvorschlägen mehrheitlich zu, geben allerdings zu bedenken, dass bei zukünftigen Projekten an einer verstärkten individuellen und ggf. vertieften Untersuchung festgehalten werden muss.
Dies ist die Stellungnahme der CDU über die wir im Vorfeld in der Fraktion intensiv diskutiert haben. Wie aus der Stellungnahme hervorgeht, vertraten in diesem Punkt Dr. G. Baldes und Uwe Lindner abweichende Meinungen und deshalb stimmten diese beiden Fraktionsmitglieder auch bei der Abstimmung gegen den Verwaltungsvorschlag. Ursprünglich sollte der für die Pelletheizung notwendige Bau einer Wärmezentrale Mehrkosten von 87.000 € generieren. Dies wurde bereits Ende 2020 so beschlossen und wurde so, trotz damaliger Bedenken gegen die Verwendung von Pellets, von unserer Fraktion damals einstimmig mitgetragen. Unterm Strich erschienen damals die Mehrausgaben gerechtfertigt, um den Einsatz fossiler Energien reduzieren zu können und um ist die Wartung einer zentraler Heizungsanlage effektiver durchführen zu können.
Nachdem es bei den Ausschreibungen im 2. Halbjahr absehbar war, dass es zu einer deutlichen Kostensteigerung kommen wird, musste die Ausschreibung aufgehoben werden. Nach Prüfung weiterer Alternativen, wie Erdwärmepumpen u.a., wurden die Kosten für die Heizzentrale neu ermittelt und zur Abstimmung erneut in den Gemeinderat gestellt. Es wurden nochmals die Kosten von Einzelheizungen den Kosten einer Heizzentrale ermittelt und gegenübergestellt. Bei Mehrkosten von 541.000,00 € für die Wärmezentrale & das Wärmenetz gegenüber den Einzelheizungen war allerdings auf der Kostenseite eine rote Linie überschritten. Natürlich wird bei dieser Rechnung der sog. ökologische Fußabdruck nicht berücksichtigt, der sich rein monetär nicht wirklich darstellen lässt. Überraschenderweise lehnte auch die SPD in der Gemeinderatssitzung mit sehr ähnlichen Bedenken das Wärmenetz ab.
Letzendlich wurde das Wärmenetz bei acht Gegenstimmen beschlossen – ein gutes Beispiel für einen demokratischen Entscheidungsprozess.