Radverkehrskonzept und Öffentlichkeitsbeteiligung
Sicherheit und Akzeptanz! Unter diese beiden Stichworte möchte ich meine Stellungnahme subsumieren.
Doch zuerst möchte ich Büro VAR+, Darmstadt danken für die klare Darstellung des Ist-Zustandes. Der daraus entwickelte Maßnahmenkatalog ist schlüssig und findet unsere Zustimmung.
Hervorzuheben ist, dass hier – standort- und einzelfallbezogen – Schwachstellen im bestehenden Radwegenetz identifiziert werden und Vorschläge gemacht werden, wie man diese Schwach- und damit Gefahrenstellen verbessern und entschärfen kann. Dadurch wird für uns das wichtige Thema „Sicherheit“ aufgegriffen und kann quasi als To-do-Liste abgearbeitet werden. Die Unfallzahlen in Walldorf sind auch für uns zu hoch und erfordern ein zeitnahes Handeln. Jeder Unfall ist einer zu viel.
Die einzelnen Punkte und vorgeschlagenen Maßnahmen möchten wir nicht einzeln behandeln, da sie im umfangreichen „Radverkehrskonzept“ ausführlich dargestellt sind und teilweise sehr einfach umzusetzen sind, wie z.B. die dargestellten Piktogramme mit den Richtungspfeilen.
Langfristig wichtiger ist das vorgestellte klassifizierte Radwegenetz mit über- und innerörtlichen Verbindungen. Die überörtliche Wegepriorisierung ist auf den ersten Blick stimmig und vollständig, wobei einzelne Wegebeziehungen, z.B. nach Reilingen, sicher einer weiteren Feinabstimmung bedürfen.
Die Strukturen in Walldorf werden richtig erkannt und dargestellt, und die Ringnetze sind auf den ersten Blick logisch entwickelt.
Wichtig sind für uns jetzt die Feinplanung und die Einbeziehung der Nutzer vor Ort, und genauso wichtig ist die Einbeziehung der Anwohner – denn ohne die Anwohner kann ein Radverkehrskonzept nicht gelingen.
Ich denke da in erster Linie an die Anwohner der Kurpfalzstraße, die in dem Maßnahmenkatalog als Fahrradstraße vorgeschlagen wird, was in der bisherigen Berichterstattung nicht erwähnt wurde. Hier fordern wir, dass alle betroffenen Anwohner separat angeschrieben werden und eine eigene Besprechungsrunde, die sich nur mit diesem Thema befasst, stattfindet.
Da hier wesentlich in die Erreichbarkeit der Grundstücke und in Park- und Abstellmöglichkeiten auf der Straße eingegriffen wird, wird das Gelingen und die Akzeptanz essentiell von dieser Öffentlichkeitsbeteiligung abhängen.
Gleiches gilt auch später bei der Planung und Umsetzung des Ringnetzes. Leider haben wir in Walldorf ein sehr enges Straßennetz und neben dem ÖPNV, dem Autoverkehr, der mit Sicherheit die nächsten Jahrzehnte nicht verschwinden wird, auch sehr viele Fußgänger. Allen gerecht zu werden gleicht da fast der Quadratur des Kreises.
Nur eine ausgewogene Planung zwischen allen wird zukunftsfähig sein, und nicht alle Idealvorstellungen können erfüllt und umgesetzt werden.
Es gibt also viel zu tun!
Beginnen wir mit einem ersten, vielleicht dem wichtigsten Schritt der „Öffentlichkeitsbeteiligung“.
Wir sind gespannt auf Fragen und Anregungen, aber auch auf Kritik.