CDU Stadtverband Walldorf

Bericht der Forstwirtschaft 2021

Stellungnahme der CDU-Fraktion

Die Neuorganisation des Forstes hat uns jetzt definitiv erreicht und deshalb darf ich erstmals Herrn Oberforstrat Schweigler, Forstbezirksleiter Kraichgau-Rheintal und erstmals in dieser Funktion Gunter Glasbrenner als Revierleiter des Reviers Rheintal Nord begrüßen.
Der Klimawandel hat den Wald erreicht, zumindest ist die Hitze im Sommer und Trockenheit im dritten Jahr in Folge nicht zu leugnen. Dass der Wandel anthropozän ist, davon kann man ausgehen und wenn wir die Überbevölkerung und den damit verbundenen Resourcenverbrauch weltweit nicht in Griff bekommen, wird der Planet Erde entsprechend reagieren. Die Corona-Pandemie ist ja nur ein winziger Vorgeschmack davon. Wir können nur an die Politiker an den großen Schaltstellen appellieren, ihrer Verantwortung  nachzukommen.

 

Lokal können wir natürlich handeln und das tun wir auch – ich zitiere den Auditor zum PEFC-Audit – mit „absolut vorbildlichen und beeindruckenden Projekten und Maßnahmen, die weit über das übliche Maß hinausgehen“.

Regen fällt deshalb in Walldorf im Hochsommer aber auch nicht mehr!

Wir sind an einem Punkt angelangt, dass auch Bäume, die bisher als klima-resistent eingestuft wurden, an ihre Grenzen kommen und wir stehen vor der Jahrhundertaufgabe zukunftsfähige Wälder zu begründen, die auch noch in zwei oder besser mehr Generationen bestehen können. Dies ist eine Aufgabe für Langläufer, nichts für Sprinter. Das ist ein großer Aufwand, vom manuellen Ausfräßen bis zum Wässern - und ob es dann auch funktioniert, weiss noch niemand. Und es ist natürlich teuer, trotzdem besser, als abzuwarten bis es zu spät ist.

Betriebswirtschaftlich können wir es uns leisten und natürlich freuen auch wir uns über Zuschüsse vom Land. Wie in all den Jahren zuvor möchten wir auch dieses Jahr betonen, dass für uns der Wald in erster Linie ein Erholungswald ist und wir haben deshalb weite Bereiche unter Schutz gestellt. Zusätzlich wenden wir erhebliche Mittel für Ökologie und Naturschutz auf, wie zuletzt für die Anlage eines Totholzgartens, des ersten seiner Art in BW. Bereits seit längerer Zeit betreut unser Revierförster und sein Team die Waldbeweidung, Streunutzflächen, die Schutzmaßnahmen und Pflege offener Sanddünen am Maulbeerbuckel und am Reilinger Eck und den Erhalt von Resten der sarmantischen Steppe, die mit mehr als der Hälfte des Gesamtvorkommens im Reilinger Eck zu finden ist. Besonders hervorheben möchte ich dass viele dieser Maßnahmen auch mit Kindern der Walldorfer Schulen durchgeführt werden, die dadurch lernen, welche Schätze wir in unmittelbarer Umgebung haben. Der Wald im Bereich der Waldschule macht uns Sorge, da er in einem erbärmlichen Zustand ist. Da wir aktuell die Waldschule modernisieren wollen, möchten wir im Vorgriff darauf anregen, dass unser Revierleiter sich Gedanken und Vorschläge macht, wie dieses Waldstück dauerhaft gesichert werden kann.

Unsere Waldpädagogik ist wohl einmalig, auch wenn dieses Jahr wegen der Coronakrise nicht alles gemacht werden konnte. Hier gilt unser besonderer Dank Frau Ehnert, die mit viel Engagement hervorragende Arbeit leistet und wir hoffen auch hier auf das Jahr 2021.

Große Sorge macht uns die Ausbreitung der Neophyten im Stadtwald und zur Eindämmung dieser nicht heimischen Pflanzen sind wir ebenfalls bereit viel Geld aufzuwenden, dass die Kermesbeere und die spätblühende Traubenkirsche nicht überhand nehmen.

All diese Maßnahmen möchten wir fortsetzen, denn nur ein vielfältiger Biotop- und Artenschutz hilft uns, mit einer gewissen Zuversicht die kommenden Jahre zu bestehen.

Am Ende möchten wir es nicht versäumen unserem Revierförster Gunter Glasbrenner und seinen 4 Waldarbeitern danken, die mit viel „Herzblut und überdurchschnittlichem Können“ unseren Wald hegen und pflegen und wir hoffen, dass unsere Kinder und Enkel viele Tage im Wald verbringen können, so wie es für uns eine Selbstverständlichkeit gewesen ist.

Wir stimmen der Bewirtschaftungs- und Betriebsplanung für das Fostwirt-schaftsjahr 2021 zu.