Verglichen mit anderen Städten waren in Walldorf die Folgen des 2. Weltkrieges nicht so schwerwiegend, für die Betroffenen waren sie jedoch schlimm genug.
Hotel Astoria - das Gründungslokal der CDU Walldorf. Das Hotel stand gegenüber der ev. Kirche Ende 1944 wurde vor allem die Bahnlinie bei Wiesloch-Walldorf bombardiert und dabei die Firma Süddeutsche Metallwerke (früher Impex, heute ABB) stark beschädigt. Im Januar 1945 flogen Jagdbomber über Walldorf. In der Nähe eines Hauses in der Nußlocher Straße (heuteJ. J. Astor-Str.) fiel eine Bombe in den Garten. Auch in Walldorf waren die Menschen
gezwungen, mehrmals bei Tag und Nacht Schutzvor den Kriegseinwirkungen zu suchen. Der "Bierkellern (unter dem Gasthaus 'Zum Erbprinzen") und der Keller des katholischen Pfarrhauses galten als die sichersten Schutzräume.
Anfang März 1945 zogen Teile der deutschen Wehrmacht auf ihrem Rückzug durch Walldorf. Ebenso waren SS-Truppen etwa eine Woche lang im Ort. Noch acht Tage vor der Übergabe bombardierten Flugzeuge der Alliierten Panzersperren, die zuvor an den Ortsausgängen errichtet worden waren. An
der Bahnhofstraße (früher Wieslocher Straße) gab es dabei sogar Tote. Da noch in den letzten Kriegstagen von deutscher Seite Widerstand geleistet wurde, begann die amerikanische Panzerartillerie Walldorf zu beschießen.
Hierbei mußten drei Tote beklagt werden. Der Angriff hatte ebenfalls einige zerstörte Häuser zu Folge.
Am Ostersonntag 1945 rollten amerikanische Panzer durch Walldorfs Straßen - der Krieg war zu Ende. Gleich nach dem Einmarsch der Amerikaner wurde der während der Nazizeit amtierende Bürgermeister Fritz Leibfried seines Amtes enthoben. Von der amerikanischen Militärregierung wurde der Kirchheimer Hans Gärtner, ein überzeugter Kommunist, als Bürgermeister eingesetzt. Unterstützung fand er in seinem Amt von seinen Anhängern und den Männern, die in der Nazizeit aus ihrer antifaschistischen Gesinnung kein
Geheimnis gemacht hatten. Die "Entnazifizierung" begann. Die Versorgungslage, die in den letzten Kriegstagen schon schlecht geworden war, wurde in der folgenden Besatzungszeit noch schlimmer. Alle Dinge des täglichen
Bedarfs waren nur auf Bezugschein zu bekommen. Das "Hamstern" (Schwarzmarkt), welches unter Strafe stand, wurde trotzdem von den Menschen wahrgenommen, um ihren Lebensunterhalt zu sichern. Die im Spätjahr 1945 gegründete CDU-Ortsgruppe sah ihre Hauptaufgabe darin, für Wohnungen, Arbeit und Ernährung der Walldorfer Bevölkerung zu sorgen.
Von den Seiten 17-19 der Broschüre
50 Jahre CDU.