Fassadenbegrünungen
Meine Kindheitserinnerungen umfassen zahlreiche wildromatisch von Efeu und Wildem Wein umschlungenen Fallrohre, Dachrinnen, Pergolen und Fassaden. Früher in der Generation der Großeltern und Urgroßeltern durchaus üblich und beliebt, sind Fassadenbegrünungen klassischer Art mittlerweile verpönt, verursachen Sie neben einer gewissen Kühle im Haus vor allem auch Schäden am Gebäude. Von städtischen Immobilien wurden Begrünungen mit teils erheblichem Aufwand entfernt, beispielsweise in der Ringstraße/Ecke Ziegelstraße.
Moderne, mit Gebäudedämmungen kompatible Begrünungen erfüllen in der Tat viele Kriterien in Sachen Mikroklima, städtebaulicher Gestaltung und Energieeffizienz. Statische Voraussetzungen und verkehrsrechtliche Zulässigkeit vorausgesetzt, können sie eine Bereicherung für Bewohner und Straßenbild sein. Die Komplexität einer zeitgemäßen Außenbegrünung ist durchaus hoch, bei sachverständiger Umsetzung wäre eine Förderung plausibel. Walldorf als Kleinstadt bietet auf den ersten und sicher auch auf den zweiten Blick wenig Potential für relevante Außenbegrünungen im Sinne des Antrages und der eher kritischen Verwaltungsvorlage. Sollte jedoch ein solches Vorhaben angestrebt und konsequent umgesetzt werden, wäre eine städtische Förderung adäquat. Erstens im Zusammenhang mit der bisherigen Palette an Fördermaßnahmen und zweitens im Sinne einer Beeinflussung des Stadtklimas; zwar in sehr begrenztem Umfang, doch aber im rahmen einer privaten Investition in einer zunehmend verdichteten und sich aufheizenden Wohnstadt. Bereits in früheren Haushaltstellungnahmen hat unsere Fraktion Fassenbegrünungen zwar keine Priorität eingeräumt, ihren Nutzen jedoch mehrfach benannt. Sinnhafte und anwendbare Förderkriterien zu erarbeiten, wäre eine wichtige Voraussetzung. Wir stimmen dem Antrag zu.
Der Antrag wurde einstimmig angenommen.
Hier die Unterlagen zur entsprechenden Gemeinderatssitzung: Link auf walldorf.de