CDU Stadtverband Walldorf

Beteiligungsverfahren zum Radschnellweg zwischen Mannheim und Walldorf/Wiesloch ergab viele Rückmeldungen

Online-Beteiligung des Verbands Region Rhein-Neckar (VRRN) mit über 1.400 Teilnehmenden abgeschlossen

Artikel in der Walldorfer Rundschau 2022 Nr. 07 Seite 4.

Die Walldorfer Rundschau Nr 7. 2022 digital und gedruckt | Foto: Dr. Clemens Kriesel

Der Verband Region Rhein-Neckar ko- ordiniert die Machbarkeitsstudie des  Radschnellwegs Mannheim – Schwet- zingen – Walldorf/Wiesloch, der die  Kommunen Mannheim, Brühl, Schwet- zingen, Oftersheim, Sandhausen, Wall- dorf und Wiesloch miteinander verbin- den soll.  Die Beteiligung der Bürgerinnen und  Bürger ist dem VRRN ein wichtiges An- liegen, weshalb gegen Ende des letzten  Jahres eine Online-Befragung durch- geführt wurde. Über 1.400 Teilnahmen  verzeichnete die Online-Beteiligung und  kann daher als voller Erfolg für das Pro- jekt verbucht werden. „Die Anregungen  waren absolut konstruktiv und sind sehr  hilfreich für unsere weitere Arbeit. Wir  bedanken uns bei allen Bürgerinnen und  Bürgern, die sich an der Umfrage betei- ligt haben“‚ so der Referent für Mobili- tät und Verkehr und Projektleiter vom  VRRN‚ Lutz Lindner. Der Verband hatte vom 9. November  bis zum 7. Dezember im ca. 30 km lan- gen Korridor zwischen Mannheim und  Walldorf/Wiesloch verschiedene Rou- tenverläufe in einer Online-Beteiligung  zur Diskussion gestellt. Hierbei wurden  hauptsächlich drei Varianten unterschie- den. Abschnittsweise gab es zudem noch  weitere Alternativen, zwischen denen die  Teilnehmenden wählen konnten. Der Korridor wurde von Norden nach  Süden in vier Bereiche unterteilt (Bereich  1 ist z. B. das Stadtgebiet von Mannheim,   Bereich 2 der Abschnitt zwischen Mann- heim, Brühl und Schwetzingen/Ofters- heim). Hier hatten die Teilnehmenden  jeweils die Möglichkeit‚ ihre bevorzugte  Variante aus verschiedenen Möglichkei- ten auszuwählen. Teilweise fiel das Mei- nungsbild relativ eindeutig aus, teilweise  konnte keine klar bevorzugte Variante  festgestellt werden. Nutzungskonflikte minimieren Die Teilnehmenden wurden gefragt, was  ihnen an einem Radschnellweg beson- ders wichtig wäre. Mit 31 % am häu- figsten genannt wurde die Aussage, dass  Nutzungskonflikte mit Fußgängern und  dem Kfz-Verkehr auf einer solchen Ver- bindung minimiert werden sollten. Da- nach folgten die Antwortmöglichkeiten  Direktheit und möglichst geringe War- tezeiten beispielsweise an Ampeln. Eine  flache Topografie auf der Strecke ist für  nur 6 % der Teilnehmenden von beson- derer Bedeutung, was sich unter Um- ständen aber dadurch erklären lässt, dass  zwischen Mannheim und Wiesloch keine  nennenswerten Steigungen vorhanden  sind. Die landschaftliche Attraktivität der  Streckenführung wurde ebenfalls als we- niger entscheidendes Kriterium gesehen.  Herr Könighaus vom Planungsbüro R+T,  welches die Machbarkeitsstudie erstellt,  erklärt das folgendermaßen: „Die Men- schen suchen eine echte Alternative zum  Pkw, um ihre Alltagswege mit dem Fahr- rad zurückzulegen, da kommt es nicht  auf die Aussicht an.“  Trassenverläufe Die vorgeschlagenen Trassenverläufe  konnten auch kommentiert werden. Hier  wurden insgesamt 745 Anmerkungen in  der skalierbaren Online-Karte verortet.  Neben Hinweisen zu Gefahrenstellen, gut  gelösten Situationen oder Konflikten mit  anderen Nutzungen wurden auch neue  Wegeführungen angeregt, die nun geprüft  werden. In den 217 Freitext-Kommentaren findet  sich immer wieder der Wunsch nach ei- ner schnellen Umsetzung. Zugleich wer- den auch die Meinungsverschiedenhei- ten der Bevölkerung deutlich: So fordern  manche Menschen, den Radschnellweg  möglichst geradlinig zu führen. Ande- rerseits wurde in weiteren Kommentaren  gefordert, keine zusätzlichen Flächen zu  versiegeln. Es zeigt sich, dass der Wunsch  nach einer Verbesserung des Radver- kehrsangebots groß ist, auch wenn die  Teilnehmenden durchaus unterschiedli- che Ansätze präferieren. Die Auswertung  der Angaben läuft. Sie werden in die Aus- wahl der Vorschlagsvariante für die Mach- barkeitsstudie einfließen. Die Anbindung des Wirtschaftsraums  Walldorf-Wiesloch an den Radschnell- weg ist von großer Bedeutung – insbe- sondere um die vielen Pendlerinnen und  Pendler für den Umstieg auf das Rad ge- winnen zu können. Zudem kann durch  den Radschnellweg die Radverbindung  in Richtung Wiesloch weiter verbessert  werden. Die Stadt Walldorf wird dies da- her im weiteren Verfahren einbringen.  Machbarkeitsstudie Teil des  Mobilitätspaktes Walldorf – Wiesloch Die Machbarkeitsstudie ist eine Maßnahme des Mobilitätspaktes Walldorf-Wiesloch.  Zur Stärkung nachhaltiger Mobilitätsformen wurde am 25.10.2018 unter Leitung des  Ministeriums für Verkehr der Mobilitätspakt Walldorf – Wiesloch unterzeichnet.  Projektpartner sind die Städte Wiesloch und Walldorf, der Rhein-Neckar-Kreis, der Verband Region Rhein-Neckar, die NVBW,  die Verkehrsbetriebe und die ansässigen Firmen SAP, MLP und Heidelberger Druckmaschinen sowie das Regierungspräsidium  Karlsruhe, welches die Koordination des Paktes übernimmt. Beim Mobilitätspakt erarbeiten Akteure aus unterschiedlichen Be- reichen gemeinsam Lösungen zur Verbesserung der verkehrlichen Situation im Wirtschaftsraum und setzen diese dann auch um. Hintergrund Radschnellwege sind extrabreite, direkte und möglichst kreuzungsfreie Wege, auf denen Radfahrerinnen und Radfahrer jeden  Alters im eigenen Tempo direkt und sicher zum Ziel kommen. Eine klare Kennzeichnung und gute Beleuchtung der Fahrspu- ren erhöhen die Sicherheit und durch die Breite der Wege ist es möglich, problemlos nebeneinander zu fahren oder zu über- holen. Obwohl man nicht unbedingt schneller fährt als auf herkömmlichen Radwegen, verkürzt sich die Fahrtzeit aufgrund  der wenigen Stopps erheblich. Dadurch wird das Radfahren auch auf längeren Strecken attraktiv. Machbarkeitsstudien für  Radschnellverbindungen werden durch das Land Baden-Württemberg zu 80 % gefördert.